Industrie 4.0, Digitalisierung und Vernetzung krempeln die Arbeitswelt um.

Bericht aus Bezirk Nordrhein-WestfalenDie IG Metall bereitet sich darauf vor, diese Transformation mitzugestalten. Sie startete auf ihrer Bezirkskonferenz am 8. September in Düsseldorf ihre „Offensive Arbeit 2025“.

1. Oktober 20181. 10. 2018


Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war Gast der Konferenz. IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler verschwieg nicht, dass es zwischen der neuen Landesregierung von CDU und FDP und der IG Metall anfangs „geruckelt“ habe, jetzt sei das Verhältnis „deutlich besser“.

Der Ministerpräsident legte nicht nur ein Bekenntnis zur Industriepolitik ab („Wir wollen Industrieland sein!“), sondern lobte ungewöhnlich deutlich die Mitbestimmung: „Die Unternehmer könnten dafür dankbar sein, dass es die Mitbestimmung gibt“, sagte Laschet vor den 230 Delegierten und Gästen. Als Beleg nannte er den Industriekonzern Thyssen-Krupp, dessen stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ― der Metaller Markus Grolms ― auch den Vorsitz übernommen hat, nachdem der Amtsvorgänger überraschend das Handtuch geworfen hatte.

Der Antrag, die Arbeit der Zukunft zu gestalten, statt abzuwarten, geht zurück auf eine Betriebsräte-Befragung, an der vom 4. Juli bis 15. August 828 Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende teilgenommen haben. Thema der Befragung waren die Veränderungen in der Arbeitswelt: Mit welchem Druck und welcher Dynamik finden sie statt, in welchen Betrieben ― und warum?

Der Veränderungsdruck ist in größeren Betrieben ab 251 Beschäftigten leicht überproportional. Als Gründe für die Umwälzungen im Betrieb nennen die Betriebsräte vor allem die Digitalisierung der Arbeitsprozesse und der Produktion, die Globalisierung, veränderte Marktbedingungen und die Energiewende.

Die Vor- und Nachteile für die Beschäftigung werden so eingeschätzt: In 41 Prozent der Betriebe gelingt es, neue Arbeitsplätze zu schaffen, in 35 Prozent der Betriebe werden Arbeitsplätze abgeschafft. In zwölf Prozent der Betriebe findet beides statt.

Die Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten steigen zwar in fast jedem zweiten Betrieb, gleichzeitig wird aber nur in jedem fünften das Qualifizierungsangebot erweitert. Zudem ist der Umbau der Arbeitswelt psychisch belastend, sagen 82 Prozent der befragten Betriebsräte.

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