Internationaler Frauentag 2019

Bericht aus GeschäftsstellenIG Metall fordert stärkere Impulse für die Gleichstellung

1. April 20191. 4. 2019


Anlässlich des Internationalen Frauentages hat die IG Metall Politik und Wirtschaft aufgefordert, die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben. „Noch immer machen Frauen seltener Karriere als Männer. Noch immer gibt es beim Entgelt teils massive Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit ist längst überfällig“, sagte Martina Bruse, Geschäftsführerin der IG Metall Oldenburg und Wilhelmshaven.


 

Mehr Brückenteilzeit nötig

 

Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Brückenteilzeit, weil sie helfe, die Teilzeitfalle zu verhindern. Seit Anfang des Jahres können Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 45 Beschäftigten die Arbeitszeit für ein bis fünf Jahre reduzieren und anschließend zur vorherigen Arbeitszeit zurückkehren. „Allerdings sind zu viele Betriebe vom Gesetz ausgenommen. Außerdem ist uns das Gesetz zu unflexibel. Wenn eine Kollegin oder ein Kollege in Brückenteilzeit ist und die Arbeitszeit wieder verlängern will, gilt nach dem Gesetz: Keine Chance. Wir brauchen flexiblere Rechtsansprüche für alle Beschäftigten“, sagte Martina Bruse. Deutlich flexibler ist der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie. „Ab 2019 haben Beschäftigte das Recht, nach einer Phase der Absenkung auf bis zu 28 Stunden wieder in die ursprüngliche Vollzeitarbeit zurückzukehren. Dies gilt in allen tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie ― unabhängig von der Betriebsgröße. Außerdem können Beschäftigte direkt einen Folgeantrag stellen, während die gesetzlichen Regelungen eine Wartefrist von einem Jahr vorsehen“, betonte Martina Bruse.


 

Vorreiter bei der Quote

 

Auch beim Thema Quote ist die IG Metall Vorreiterin. Seit 2011 ― also fünf Jahre vor Inkrafttreten der gesetzlichen Quote ― sieht die IG Metall eine 30-Prozent- Quote für die eigenen Vertreter und Vertreterinnen in Aufsichtsräten vor. „Gesetzliche Quoten sind wichtig. Denn erst sie haben dazu geführt, dass beispielsweise der Frauenanteil in Aufsichtsräten auf über 30 Prozent gestiegen ist“, sagte Martina Bruse. Darüber hinaus setzt sich die IG Metall für eine Ausweitung von Quoten ein. Zum einen sollte der Geltungsbereich der Quoten ausgeweitet werden und zwar sowohl auf die Unternehmensgröße als auch für weitere Managementebenen. Zum anderen sollte es Unternehmen nicht mehr möglich sein, sich für den Frauenanteil in den obersten Vorstandsebenen das Ziel Null zu setzen. „Das ist nicht hinnehmbar. Null ist kein Ziel, sondern ein Zustand!“, betonte Martina Bruse. Rege Diskussion gab es in dem von der IG Metall Oldenburg/Wilhelmshaven organisierten Frauencafé am Frauentag in Oldenburg. Mehr als 20 Kolleginnen aus den Betrieben und Arbeitsgemeinschaften folgten der Einladung zur IG Metall in Oldenburg. Weitere Frauencafés fanden in verschiedenen Betrieben, etwa bei RPC Bramlage in Lohne, Premium Aerotec in Varel, Hüppe in Bad Zwischenahn, Lumberg Connect in Cloppenburg, Peine in Wilhelmshaven und Manitowoc Crane Group Germany in Wilhelmshaven statt.

 

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