Das Gesicht der IG Metall bei Magna

Bericht aus Geschäftsstelle OffenbachJung, aktiv und voller Tatendrang: „Wir sind nah dran an der Belegschaft und wissen, was den Kollegen auf den Nägeln brennt.“

1. April 20201. 4. 2020


Erstmals gibt es bei Magna fast zwei Dutzend aktive Vertrauensleute. Ihr Ziel: Mitglieder werben, stärker werden, politisch mehr durchsetzen. Mit zwei von ihnen haben wir gesprochen.

Ihr geht vor oder nach Eurer Schicht durch den Betrieb und redet mit den Kollegen am Arbeitsplatz. Ihr investiert viel Zeit. Warum?

Murat Önder: Zu mir ist nie jemand gekommen und hat mich gefragt, was mir zu schaffen macht. Ich will das anders machen. Ich will wissen, wo es Probleme gibt und die anpacken. Mein Ziel ist Gerechtigkeit im Betrieb.
Mustafa Ince:
Ich möchte als Betriebsrat nicht aus einer Vogelperspektive auf die Leute schauen. Vertrauensleute kommen direkt aus der Belegschaft und wissen, was die Kollegen drückt. Wir wollen, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern.

Welche Probleme gibt es?

Murat Önder: Je nach Abteilung geht es um die vielen Überstunden, falsche Eingruppierung, die Arbeitsbelastung, Leistungsbeurteilung, nicht eingehaltene Pausenzeiten.

Ihr werbt neue Mitglieder. Ist das schwer?

Mustafa Ince: Eigentlich nicht. Wir halten sogar welche vom Austritt ab. Die Kollegen sehen, dass die IG Metall im Betrieb präsent ist und dass wir was ändern wollen. Sie wollen gern dabei sein. Leute ansprechen, das muss man einfach tun.

Was würdet Ihr in einem Jahr gern erreicht haben?

Mustafa Ince: Dass Vorgesetzte damit rechnen müssen, dass der Betriebsrat sofort Bescheid weiß, sobald ein Problem auftaucht. Und der Arbeitgeber nicht mehr machen kann, was er will. Dass es rote Linien gibt, die nicht überschritten werden, wie bei der Arbeitsbelastung.
Murat Önder:
Ich wünsche mir, dass wir doppelt so viele Vertrauensleute werden.

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Foto: Böhm
Mit viel Elan und Energie dabei – die Metaller und Betriebsräte Murat Önder, 37 (l.) und Mustafa Ince, 31, von Magna in Obertshausen
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Foto: Böhm
Kandidatenfoto von Özkan Öztürk
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