„Verkehrte Welt“ bei Mecalac Baumaschinen

Bericht aus Geschäftsstelle RendsburgArbeitgeber fordert Einbußen / Belegschaft wehrt sich

1. April 20201. 4. 2020


„Das ist schon verkehrte Welt. Wir haben im vergangenen Jahr die Zahl der produzierten Maschinen um über 30 Prozent gesteigert. Und als ›Dank‹ fordert unsere Geschäftsführung eine Abweichung vom Flächentarifvertrag“, gibt Marco Wettlin, Betriebsratsvorsitzender von Mecalac in Büdelsdorf, nachdenklich zu Protokoll.

Begründet wird die Forderung des Arbeitgebers mit operativen Verlusten in den Jahren seit 2017. Um zurück in die Gewinnzone zu gelangen, sollen die Personalkosten gesenkt werden. Konkret geht es um:

  • das Aussetzen des tariflichen Zusatzgeldes samt Umwandlungsoption in acht zusätzliche freie Tage,
  • die Anhebung der Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden ohne Lohnausgleich,
  • die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten und
  • das Abschmelzen bestehender Ausgleichszulagen.

„Diese Forderungen sind sehr weitreichend und für die Belegschaft ein Schlag ins Kontor. Umso wichtiger ist es, dass wir genau hinschauen, ob die Forderungen auch begründet sind“, schätzt Babette Ahrens, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, die Situation ein und fügt hinzu: „Wir haben schon den Verdacht, dass hier Fehlentscheidungen der Führungsebene auf dem Rücken der Beschäftigten ausgebadet werden sollen. Und dagegen regt sich deutlich vernehmbar Unmut.“

Was passiert jetzt? Im nächsten Schritt wird sich ein von der IG Metall beauftragter Wirtschaftsprüfer die Zahlen des Unternehmens genauer ansehen. Anschließend liegt der Ball bei den Mitgliedern der IG Metall. Sie werden darüber zu entscheiden haben, ob und worüber Tarifverhandlungen dann auch tatsächlich geführt werden.

alt
Foto: IG Metall Rendsburg
Die Mitglieder von Mecalac in Büdelsdorf formieren sich.
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