Über den Tellerrand schauen

Um mit der Transformation mithalten zu können, schaut sich der Betriebsrat von LMT Fette Werkzeugtechnik nach Qualifiikationsmöglichkeiten für die Beschäftigten um.

1. Dezember 20181. 12. 2018


Spezialwerkzeuge unter anderem für die Zahnradproduktion fertigen die Beschäftigten bei LMT Fette Werkzeugtechnik in Schwarzenbek in der Nähe von Hamburg. Viel hängt für sie von der Autoindustrie ab und dort stehen in den nächsten Jahren große Umbrüche bevor. Das Rennen um alternative Antriebe und Geschäftsmodelle für die Mobilität der Zukunft ist noch nicht entschieden, aber es hat begonnen.

Betriebsratsvorsitzende Ute Berbüsse fragt sich, was auf ihre Kolleginnen und Kollegen in Schwarzenbek zukommt: „Wie viele Menschen arbeiten hier in fünf Jahren noch? Was müssen sie dann können?“ Sie beschäftige der Übergang zu neuen Techniken im Moment mehr als die Geschäftsleitung, sagt Ute Berbüsse. Aber der Betriebsrat will nicht warten, bis Arbeitsplätze einfach wegfallen und sie eventuell einen Sozialplan verhandeln müssen, weil sie den Anschluss verpasst haben.

„Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wohin wir uns entwickeln und welche Qualifikationen wir in Zukunft brauchen“, sagt Ute Berbüsse. Dabei denkt sie nicht nur an den eigenen Arbeitgeber. Sie will auch über den Tellerrand schauen, welche Qualifikationen auf dem regionalen Arbeitsmarkt gefragt sind. In der Region liegt die Arbeitslosenquote bei unter vier Prozent, Fachkräfte sind gefragt. „Wir müssen uns regional vernetzen, damit wir wissen, ob Kolleginnen oder Kollegen, deren Arbeit in einem Betrieb nicht mehr gebraucht, in einem anderen gesucht werden.“

Auch wenn Beschäftigte qualifiziert werden, sollten nicht nur die Bedürfnisse eines Betriebs, sondern des regionalen Arbeitsmarkts einbezogen werden. „Beschäftigte für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren ist für den Arbeitgeber immer noch billiger als ein Sozialplan“, sagt Ute Berbüsse.    

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