Bei Accumotive in Kamenz geht es voran

Bericht aus Geschäftsstelle OstsachsenErste Zwischenergebnisse der Tarifverhandlungen bringen unter anderem 1000 Euro.


Die Accumotive in Kamenz ist in den letzten zwei Jahren massiv gewachsen, aktuell hat sie knapp 2000 Beschäftigte, davon circa 50 Prozent Leiharbeitnehmer und Leiharbeitnehmerinnen. Am Standort werden Batterien für Hybride und Bordnetze sowie Vollbatterien für die gesamte Daimler- Flotte gebaut.

 

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Christian Schulze und seine Kolleginnen und Kollegen

 

Jetzt gibt es für die Kolleginnen und Kollegen in Kamenz eine Einmalzahlung in Höhe von 1000 Euro. Sie ist eines der ersten Zwischenergebnisse der laufenden Tarifverhandlungen bei der Accumotive. Bereits ab Juli 2021 soll die 100-prozentige Überführung in das Entgeltsystem ERA Sachsen abgeschlossen sein, auch steht im Verhandlungspaket das volle Weihnachtsund Urlaubsgeld ab 2021. Die Einordnung der Stellen in die Entgeltgruppen soll bereits bis zum ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Vorausgegangen war hier ein intensiver, gemeinsamer Eingruppierungs-Workshop der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite.

Damit stehen die Meilensteine für die Einführung der von der IG Metall geforderten Flächentarifverträge fest. Die Einführung der 35-Stunden- Woche steht als weiterer Punkt im Forderungskatalog der Gewerkschaft.

Gemeinsam mit der IG Metall gab es unter den Beschäftigten diverse betriebliche Aktionen, auch eine Petition wurde gestartet, bei der mehr als 1200 Unterschriften gesammelt wurden, um den eigenen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auch für die abschließenden Verhandlungen sind bereits Termine anberaumt.

Nicole Löffler, Mitglied der Verhandlungskommission, sagte: „Ich bin stolz, dass wir innerhalb eines Jahres solch eine starke Bewegung starten konnten. Mit dieser Stärke in der Belegschaft konnten wir bereits unsere Forderungen im Workshop zur Eingruppierung durchsetzen.“

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen und in Teilen Verhandlungsführer, erklärte: „Wir haben durch den massiven Einsatz der Kolleginnen und Kollegen mit zahlreichen Aktionen den Arbeitgeber dazu bewegen können, die Einführung des Flächentarifvertragniveaus ERA-Sachsen in drei kurz aufeinanderfolgenden Schritten mit uns zu vereinbaren. Allein die Geschwindigkeit der Angleichung sucht bundesweit seinesgleichen. Weiterhin ist es uns gelungen, das Entgeltniveau einer Fabrik, die bereits heute den Prozess der Transformation vollzogen hat, hochzuhalten: Somit haben wir die zu befürchten gewesene Absenkung der Entgelte im Vergleich zur alten Welt aufhalten können. Schaut man genauer hin, bieten sich hier viele Chancen, denn entgegen aller Erwartungen kann am Ende der Transformation zwar andere Arbeit stehen, aber weder muss es weniger sein in der Menge der Arbeitsplätze noch im Wert der Arbeit. Die erfolgreiche Transformation kann nur mit und durch die IG Metall gelingen.“

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