Flowserve Sihi: 100 Jobs in Gefahr

Bericht aus Geschäftsstelle UnterelbeTönning/Itzehoe - Ein Standort soll dicht gemacht, der andere stark ausgedünnt werden.

1. Juli 20201. 7. 2020


Am Freitag, 12. Juni, wurde die Belegschaft des Pumpenherstellers Flowserve Sihi darüber informiert, dass die Produktion am Standort in Tönning komplett eingestellt werden soll. Davon betroffen sind 45 Kolleginnen und Kollegen.

Am Standort Itzehoe ist ein Personalabbau von knapp 50 sogenannten FTE geplant, wobei FTE für Fulltimeequivalent steht, zu deutsch Vollbeschäftigtenequivalent. Inklusive der Teilzeitstellen könnten das über beide Standorte, Itzehoe und Tönning, auch 110 betroffene Personen werden.

Auch aufgrund von Managementfehlern ist der Anlagenbau seit Jahren schwierig, durch die Coronakrise wird dies jetzt noch beschleunigt. Öl- und Gaskonzerne halten sich bei Investitionen derzeit zurück, aber die Öl- und Gasproduktion wird auch wieder steigen, und die Bedarfe sind dann wieder da.

Die IG Metall will mit der Geschäftsführung über andere Maßnahmen verhandeln. Kurzarbeit und Arbeitszeitabsenkung müssen in dieser Situation Vorrang haben vor einem kurzsichtigen Kahlschlag beim Personal. Ein Konzept für die Zeit nach der Krise wird benötigt, um das Know-how aller Beschäftigten in Itzehoe und Tönning zu sichern.

Da es sich um einen amerikanischen Konzern handelt, ist nicht davon auszugehen, dass allen im Management bewusst ist, welche Arbeitsmarktinstrumente in Deutschland existieren.

Die IG Metall wird die Geschäftsführung zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag auffordern.

Die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen ist sehr hoch, auch da am Standort in Tönning nichts mehr zu verlieren ist.

alt
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