Keine Ruhe bei Joyson Safety Systems

Bericht aus Geschäftsstelle AschaffenburgKonflikt spitzt sich erneut zu, Verhandlungen aufgenommen, hohe Dynamik zu erwarten

1. Juli 20201. 7. 2020


Das Management informierte die Belegschaft über seine Einschätzung zur Situation der Joyson-Gruppe und kündigte an, unter anderem Entgeltbestandteile nicht zahlen zu wollen. Betriebsrat und IG Metall wurden zu Gesprächen zu einer weiteren Restrukturierung – neben dem aktuellen Personalabbau – geladen. Im Februar war es nach 20 Jahren endlich gelungen, Tarifverträge für alle Beschäftigten am Standort zu unterzeichnen, doch Anfang Juni wurde das Urlaubsgeld nicht gezahlt. Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln fand daraufhin in der F.A.N.- Arena eine Mitgliederversammlung mit 90 Mitgliedern statt. IG Metall-Vertreter aus Betrieb und Geschäftsstelle berichteten über die aktuelle Lage. Das Resümee aus den Gesprächen: „Die Joyson-Gruppe ist durch die Auswirkungen von Covid-19 vom Restrukturierungs- zum Krisenfall geworden.“

Die Mitglieder stimmten der sofortigen Aufnahme von Tarifverhandlungen zu und die Beschäftigten wurden durch Torverteilungen informiert. Gegen alleinige Personalkostensenkungen ohne nachhaltigen Geschäftsplan entwickelt sich massiver Widerstand im Betrieb. Für alle Beschäftigten ist ein Zukunftskonzept zur Sicherung des Aschaffenburger Werkes – als Leitwerk in Europa mit Headquarterfunktion, Entwicklung und Herstellung innovativer Produkte – unabdingbar. Die Verhandlungen wurden aufgenommen. „Beiderseits ist mit einer hohen Dynamik zu rechnen. Alle Beteiligten sind gut beraten, sich zu bewegen! Es geht um die Arbeitsplätze der Zulieferindustrie am bayerischen Untermain“, so Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter.

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Foto: Herbert Richter
Mitgliederversammlung bei JSS – Arbeitsplätze und Gesundheit müssen geschützt werden.
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