„Reden, reden, reden!“

Bericht aus Geschäftsstelle PaderbornIm Gespräch mit Michael Köhler, Betriebsratsvorsitzender bei Claas in Paderborn, über die aktuelle Lage

1. Juli 20201. 7. 2020


Wie ist die aktuelle Lage bei Euch im Betrieb?

Wir kommen hoffentlich am Ende gut durch diese Krise. Kurzarbeit gab es bei uns am Standort nur für drei Tage. In den „indirekten Bereichen“ arbeiten jetzt viele im Homeoffice. In der Produktion wurde der Gesundheitsschutz durch Regeln zur Hygiene, Abstand halten, mit Plexiglaswänden und anderen Maßnahmen schnell und gut umgesetzt.

Was sind derzeit die wichtigsten Fragen und Probleme der Beschäftigten?

Bei Leiharbeitnehmern oder den nur befristet eingestellten Kolleginnen und Kollegen ist die Unsicherheit, ob sie später übernommen werden, natürlich stark gewachsen. Wenn wir – so wie es zur Zeit aussieht – jedoch mit einem blauen Auge durch die Krise kommen, bin ich vorsichtig optimistisch, auch hier gute Lösungen zu erreichen.

Wie funktioniert jetzt die Kommunikation bei Euch im Betrieb?

Reden, reden, reden, wie sonst? Früher traf man sich vielleicht mit 30 Vertrauensleuten in einem Raum. Wenn das jetzt nur noch mit Fünfen geht, muss man eben sechsmal hintereinander kleine Meetings machen. Als Betriebsrat konnten wir unsere Sitzung auch schon mal im Freien – auf der Wiese – machen, weil da alle 13 mit genügend Abstand zusammenkommen konnten.

Wird der Betriebsrat an Firmenentscheidungen beteiligt?

Als im März zwei Kollegen aus dem Skiurlaub in Ischgl zurückkamen, ist zum Glück niemand in Panik verfallen. Im Gegenteil, der Betriebsrat ist von Anfang an an den manchmal täglichen Sitzungen zum Krisenmanagement beteiligt worden. Wir konnten unsere Kenntnisse und Vorschläge dort sehr gut einbringen. Die Geschäftsleitung weiß: An einem starken Betriebsrat kommt man nicht vorbei!

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Foto: IG Metall/wdz
Michael Köhler: „Mit viel Kommunikation kommen wir durch die Krise
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