„35 – Jetzt ist unsere Zeit!“

Bericht aus Geschäftsstelle Halle-DessauOriginelle Aktionen zur Arbeitszeitangleichung bei MKM , KSB, ABB, Gehring und Mahle Behr.


„Jegliches hat seine Zeit“, sang 1977 die ostdeutsche Rockband „Puhdys“ in einem ihrer größten Hits.

Jegliches hat seine Zeit, sagten sich auch die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Ostdeutschlands. Sie finden Arbeitszeiten pro Woche zwischen 36 und 40 Stunden nicht mehr zeitgemäß. 30 Jahre nach der politischen Wende forderten sie deshalb in den vergangenen Wochen und Monaten nachdrücklich die Arbeitszeitangleichung an den Westen. So machten sie Druck auf die Arbeitgeber mit Diskussionen in den Betrieben, einer Fotoaktion unter dem Titel „35 ― Jetzt ist unsere Zeit!“, an der sich aktuell mehr als 24000 Kolleginnen und Kollegen beteiligten, und starteten Anfang Mai in ihren Betrieben eine Aktionswoche.


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Ob bedruckte Luftballons wie bei KSB in Halle und Gehring in Naumburg oder T-Shirts mit Aufschrift wie bei Mahle Behr in Berga ― die Beschäftigten fordern die Einführung der 35-Stunden-Woche.(Fotos: Jenny Stein, IG Metall-Archiv)

 

 

Den Start in unserer Region gab am 6. Mai 2019 Mahle Behr in Berga mit einem T-Shirt-Tag im Betrieb (Foto oben rechts). Einen Tag später folgten MKM in Hettstedt, ABB in Halle sowie die Firma Gehring in Naumburg. Um die Angleichungsgespräche der IG Metall zu unterstützen, initiierte die Metallgewerkschaft in der Domstadt eine Luftballonaktion mit der Aufschrift: „35 reicht. Keine Zeit für neue Mauern.“. Um 12.15 Uhr stieg für jeden und jede der 232 Gehring-Beschäftigten ein Luftballon in den Himmel. Die Firma ist seit Januar 2017 tarifgebunden, eine schrittweise Heranführung an den Flächentarifvertrag ist geplant. Aktuell wurde zum 1. Januar 2019 die 39-Stunden- Woche eingeführt. Am letzten Tag der Aktionswoche gingen die Beschäftigten von KSB in Halle in bedruckten T-Shirts und Luftballons vor das Betriebstor, um Flagge zu zeigen.

„Herzlichen Dank an alle, die sich an den Aktionen beteiligt haben“, sagt Almut Kapper-Leibe. Die Geschäftsführerin der IG Metall Halle- Dessau betont: „Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren immer mehr und flexibel gearbeitet. Die Angleichung der Arbeitszeit mit Entgeltausgleich von 38 Stunden pro Woche hin zu 35 Stunden wie im Westen ist nun dreißig Jahre nach dem Mauerfall in dieser Branche überfällig.“

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