Durchstarten für die Zukunft

Bericht aus Geschäftsstelle NürnbergMit einer speziellen Seminarreihe für junge Betriebsräte unterstützt die IG Metall Nürnberg den kommenden Generationenwechsel in vielen Betriebsratsgremien. Wir haben mit zwei der jungen Betriebsräte über ihre Eindrücke gesprochen.


Andrea Matic: Ich bin 32 Jahre alt, habe Informatik studiert und als Werkstudierende bei Siemens angefangen. Jetzt arbeite ich seit zehn Jahren als Senior Software Testerin und bin in meiner zweiten Amtszeit Betriebsrätin.

Patrick Pakai: Ich bin Patrick Pakai, 25 Jahre alt und habe 2009 meine Ausbildung als Werkzeugmechaniker bei Honsel, heute ZF Gusstechnologie, begonnen. Neben meiner Arbeit als Werkzeugmechaniker, bin ich seit letztem Jahr Betriebsrat.


Wie kam es zu der Entscheidung Betriebsrat zu werden?

Patrick: Ich war vier Amtsperioden als Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) und stellvertretender Vorsitzender der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV) aktiv. Mir hat die Arbeit Spaß gemacht. Wir haben viel für unsere Auszubildenden aufgebaut und ich möchte die neuen JAVis bei ihrer Arbeit unterstützen.

Andrea: Ich wurde gefragt, ob ich mich nicht für den Betriebsrat aufstellen lassen möchte. Da ich den Betriebsrat für eine sehr gute Sache halte, habe ich mich dazu entschieden zu kandidieren. Ich möchte für meine Kolleginnen und Kollegen da sein und Ansprechpartnerin sein.


Ihr habt an der Seminarreihe für junge Betriebsräte teilgenommen. Diese richtete sich speziell an junge Betriebsräte und fand in dieser Form zum ersten Mal statt. Wie kam es, dass Ihr Euch angemeldet habt? Wurden Eure Erwartungen an die Seminarreihe erfüllt?

Andrea: Als ich von dem Seminar gehört habe, war das eine spontane Entscheidung daran teilzunehmen. Ich wusste nicht so genau, was auf mich zu kommt. Aber der Titel hat mich neugierig gemacht. Die unterschiedlichen Seminarteile waren alle toll. Ich bin positiv überrascht!

Patrick: Ich habe die Reihe Junge Aktive der IG Metall besucht. Das fand ich sehr, sehr cool. Diese Seminarreihe hat mir persönlich viel gebracht. Ich dachte mir, dass ein Seminar speziell für junge Betriebsräte einfach anders sein wird. Für junge Menschen kann man Seminare einfach anders gestalten. Es hat mich daher gleich angesprochen.


Jetzt ist die Seminarreihe vorbei. Was waren Eure Highlights?

Patrick: Ich fand die externen Referenten und den Austausch untereinander super! Das hat einen ganz anderen Blick auf die die Arbeit gebracht. Beispielsweise haben wir uns intensiv mit dem Thema Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf beschäftigt. Wenn es mal zu stressig wird, dann hilft der Blick auf die unterschiedlichen Rollen, die man in Arbeit und Leben einnimmt. Stress ist immer eine Frage von Zeit. Wenn man sich dessen bewusst ist, dann kann man besser seine Balance finden, sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.

Andrea: Für mich waren die anderen jungen Betriebsräte das große Highlight. In welcher Situation sind sie? Wie arbeiten ihre Gremien? Welche Themen treiben sie um? Aber auch das Seminar zur Rhetorik war super! Da habe ich viele neue Sachen gelernt und für mich mitgenommen.


Was würdet Ihr anderen jungen Betriebsräten mit auf den Weg geben?

Andrea: Go for it! Habt keine Scheu Euch zu Wort zu melden. Ihr habt eine Stimme und sie ist auch für was da! Als junger Betriebsrat kann man viel bewirken und eingefahrene Routinen auflockern.

Patrick: Wir sind, genau wie die älteren Betriebsräte, gewählt worden. Nur weil wir jünger sind, heißt das nicht, dass unsere Ideen falsch oder schlecht sind. Sie sind einfach neu und auch mal verrückt. Aber man muss sie einfach mal ausprobieren. Ich finde, die erfahreneren Betriebsräte sollen den jüngeren öfter den Rücken stärken und sagen: Komm mach mal! Die Seminarreihe empfehle ich auf jeden Fall weiter!

Andrea: Genau, nehmt an der Seminarreihe teil. Das ist eine gute Möglichkeit, spannende Sachen zu lernen, sich mit anderen auszutauschen und daran zu wachsen.

2020 startet eine weitere Seminarreihe für junge Betriebsräte. Informationen erhaltet Ihr bei unserem Kollegen Christian Heine.

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