Gemeinsam für einen fairen Wandel

Bericht aus Bezirk KüsteMit einer breiten Unterstützung der Mitglieder ist die IG Metall Küste in Verhandlungen über mögliche Zukunftspakete gestartet. Für einen fairen Wandel sind deutliche Signale an die Arbeitgeber gefragt.

1. März 20201. 3. 2020


Ute Berbüsse ist besorgt. Ihr Betrieb, LMT Fette Werkzeugtechnik in Schwarzenbek bei Hamburg, befindet sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Die Umsätze sinken, die Geschäftsführung will viele Arbeitsplätze abbauen. Deshalb stellt sich die Betriebsratsvorsitzende hinter den Weg der IG?Metall, im Rahmen eines „Moratoriums für einen fairen Wandel“ vorgezogene Tarifverhandlungen über Zukunftspakete zu führen. „Eine tarifliche Regelung zur Sicherung von Arbeitsplätzen hilft uns allen. Dafür brauchen wir jetzt die Solidarität von allen Metallerinnen und Metallern“, sagt Ute Berbüsse.


Gemeinsam stark

Auch auf den drei Regionalkonferenzen im Bezirk und auf der letzten Sitzung der Tarifkommission war die Unterstützung für den neuen Weg groß. Mit einem breiten Rückhalt ist die IG Metall Küste deshalb in erste Sondierungsgespräche mit Nordmetall gestartet, die nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe stattfinden sollten. Zuvor waren die Arbeitgeberverbände auf den Vorschlag der IG Metall für ein Moratorium eingegangen – und der IGMetall-Vorstand hatte den regionalen Tarifkommissionen empfohlen, zügig Sondierungsgespräche aufzunehmen.


Zukunft „fairwandeln“

Zentrales Thema der Tarifrunde ist die Gestaltung des Strukturwandels. „Wir wollen Arbeitsplätze halten und zukunftssicher machen“, sagt Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, und betont: „Dafür brauchen wir schnelle Lösungen.“ Inhalt der Gespräche sind auch die weiteren Themen dieser Tarifrunde (siehe Kasten). Ziel ist es, vor Ende der Friedenspflicht zu Ergebnissen für ein Zukunftspaket zu kommen. „Um die Kaufkraft zu stärken, müssen wir auch eine Steigerung der Entgelte durchsetzen“, sagt Daniel Friedrich. Über die Ergebnisse der Sondierungsgespräche berät die Tarifkommission im Bezirk. Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe entscheidet der Vorstand Ende Februar auf Empfehlung der Tarifkommissionen über die endgültigen Forderungen. Klar ist: Um auch diese Tarifrunde erfolgreich abschließen zu können, ist der Einsatz aller Metallerinnen und Metaller gefordert: Im Betrieb und auch auf der Straße, wenn nötig. Tarif gibt es nur aktiv!


Verhandlungsthemen

  • Beschäftigung sichern: etwa durch Kurzarbeit mit Aufzahlung oder Arbeitszeitabsenkung mit Teillohnausgleich
  • Entgelterhöhung
  • Anspruch auf eine geförderte Qualifizierung
  • Quoten für Altersteilzeit erhöhen
  • Nachhaltigkeits-Bonus für IG Metall-Mitglieder
  • tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und für dual Studierende
  • Angleichung der Arbeitszeit in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie

 

Fotos von den Regionalkonferenzen: flickr.com/photos/ig_metall_kueste

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Fotos: IG Metall/Peter Bisping
Mehr als 500 Mitglieder diskutierten auf den Regionalkonferenzen über Zukunftssicherung und Entgeltsteigerung. Klare Zeichen setzten die Beschäftigten zum Tag der Befreiung von Auschwitz.
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