Werksschließung angedroht

Bericht aus Geschäftsstelle Frankfurt220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Günther & Co. ZN sollen ihren Arbeitsplatz verlieren

1. März 20201. 3. 2020


Günther & Co. ZN, Montag, 20. Januar 2020, 13 Uhr: Die Geschäftsleitung hat zur Informationsveranstaltung geladen. Alle Mitarbeiter haben sich eingefunden. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma bauen sich auf, und der Vorstandsvorsitzende der Walter AG, Richard Harris, tritt ans Mikrofon.

Was er dann verkündet, sorgt für Fassungslosigkeit. Stumpf wird verkündet, dass der Produktionsstandort bis Mitte des Jahres geschlossen wird. Dabei hilft es auch nicht, dass Harris ausdrücklich die gute Leistung des Standorts und der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen lobt.

„Nach der Verkündung waren wir alle wie vor den Kopf gestoßen“, so Thomas Diener, der Betriebsratsvorsitzende. „Wir haben immer alles getan, um die Zielzahlen des Sandvik-Konzerns zu erreichen. Seit Jahren schreiben wir sehr positive Zahlen am Standort. Und jetzt das!“ Nach der anfänglichen Schockstarre verbreitet sich jetzt immer mehr Kampfgeist. Warum auch nicht? Es gibt ja nichts mehr zu verlieren.

Der Betriebsrat hat sich jetzt Unterstützung durch EWR Consulting geholt, er will prüfen, inwieweit die vorgelegten Informationen zur Schließung wirtschaftlich sind. Ziel soll es sein, diese Entscheidung fundamental zu hinterfragen und eventuell ein alternatives Konzept entgegenzustellen. Der Prozess wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, da auch die Beschäftigten einbezogen werden sollen.

„Wir werden hier in Frankfurt diese Industriearbeitsplätze nicht kampflos aufgeben“, meint Michael Erhardt, der Geschäftsführer der IG Metall Frankfurt. „Wir organisieren und unterstützen die Kollegen von Günther&Co in ihrem Kampf, jetzt das beste Ergebnis für sich rauszuholen.“ Dabei hat die Auseinandersetzung gerade erst begonnen. Es wird weitere Aktionen geben. Dazu ist es wichtig, die Solidarität mit allen Kämpfenden zu organisieren.

Soli-Adresse bitte an: thomas.diener@walter-tools.com

alt
Foto: IG Metall Frankfurt a.M.
Protestaktion vor dem Werkstor mit Bundestagsabgeordneten.
alt
Foto: IG Metall Frankfurt a.M.
Anspannung auf der Betriebsversammlung
| Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen