Angebot der Arbeitgeber

Bericht aus Bezirk Berlin-Brandenburg-SachsenBeim zweiten Tarifgespräch zur Angleichung der Arbeitszeit Ost haben die Arbeitgeber im April ihre Vorstellungen für die Umsetzung auf den Tisch gelegt.

1. Mai 20191. 5. 2019


Am 10. April hat in Dresden das zweite Tarifgespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland unter Beteiligung aller ostdeutschen Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektroindustrie stattgefunden. Nachdem die IG Metall bereits tarifliche Lösungen vorgeschlagen hatte, haben die Arbeitgeber ihre Vorstellungen der Rahmenbedingungen für die Arbeitszeitverkürzung Ost vorgetragen.


Ein erster Schritt

Bemerkenswert ist die grundsätzliche Bereitschaft der Arbeitgeber, einen verlässlichen tariflichen Rahmen zur Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung im Osten schaffen zu wollen. Dies begrüßt die IG Metall als ersten konstruktiven Schritt in die richtige Richtung. Allerdings haben die Arbeitgeber vor, die Entscheidung über die Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung bei voller Kostenkompensation auf die Ebene der Betriebsräte zu verlagern. Dies wurde von der Gesprächskommission der IG Metall einvernehmlich abgelehnt. „Eine Verlagerung der Entscheidung über die Einführung der 35-Stunden-Woche allein auf die betriebliche Ebene ist für die IG Metall zu unverbindlich und daher nicht akzeptabel“, sagte IG Metall Bezirksleiter Olivier Höbel.

Die Arbeitgeber wollen einen betrieblichen Arbeitszeitkorridor zwischen 30- und 40-Wochenstunden einführen. Die Gesprächskommission hat darauf hingewiesen, dass die Belegschaften in den vergangenen Jahren dafür gesorgt haben, dass alle eingehenden Aufträge flexibel und qualifiziert abgearbeitet wurden. Mit dem gleichen Recht fordern die Beschäftigten aber auch mehr Verfügbarkeit und Gestaltungsmöglichkeiten für die eigene Arbeitszeit. Diese Frage wird in der Diskussion um einen Arbeitszeitkorridor zur beantworten sein.


Angebot birgt Gefahren

Auch auf die von der IG Metall vorgeschlagenen zeitlichen Bandbreiten zur Umsetzung der 35-Stunden-Woche in tariflich festgelegten Zeiträumen wollen sich die Arbeitgeber nicht einlassen. Ein zehnjähriger Einführungszeitraum ohne definierte Zwischenschritte birgt die Gefahr, dass sich zu viele Betriebe auf den letzten Termin festlegen würden. Deshalb stieß der Vorschlag der Arbeitgeber auf heftigen Widerspruch unserer Gesprächskommission. Gesprächs- und Hintergrundkommission der IG Metall waren trotzdem einig, dass eine Bewegung im Arbeitgeberlager erkennbar ist.


So geht es weiter

Das dritte Tarifgespräch ist auf den 3. Mai terminiert. Vom 6. bis 10. Mai findet eine betriebliche Aktionswoche statt. Über die Aktionen berichten wir auf der Homepage des Bezirks.

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