Bundeswehr verhöhnt Ford-Arbeiter

Bericht aus Bezirk Nordrhein-WestfalenGroße Empörung bei Ford Köln: Eine Werbe-Aktion der Bundeswehr schlägt hohe Wellen.


Die Streitkräfte fahren Anfang April mit einer großen Werbetafel von Werktor zu Werktor: „Job Fort? Mach, was wirklich zählt – Bundeswehr“.

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Kölner Express vom 4. April(Foto: Norbert Hüsson)

Das Wort „Fort“ ist der Schreibweise von „Ford“ im Logo des Autoherstellers nachempfunden. Dieselbe Anzeige prangt auch auf Seite 1 des Boulevardblatts Express (Foto). „Das ist absolut respektlos“, sagt Betriebsratschef Martin Hennig. „Die Bundeswehr instrumentalisiert auf geschmacklose Weise Schicksale für Werbezwecke.“ Der IG Metall-Bevollmächtigte von Köln-Leverkusen, Dieter Kolsch, kritisiert die Werbekampagne als „Verhöhnung der Arbeit und Leistung von vielen tausend Beschäftigten“.

Mit der Anzeige, die auf den geplanten Stellenabbau im Kölner Autowerk anspielt, möchte die Bundeswehr Fachpersonal werben. Bei Ford in Köln und Saarlouis sollen 5400 Stellen über ein freiwilliges Abfindungsprogramm, Frühverrentungen und Altersteilzeit wegfallen. Ford Europa steckt in der Krise, schreibt rote Zahlen; in Deutschland produziert man viel für den englischen Markt, während das Pfund verfällt und ein ungeregelter Brexit droht. Bis Mai 2022 gilt eine Betriebsvereinbarung zur Standortsicherung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.

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