Zeit für einen Tarifvertrag

Bericht aus GeschäftsstellenWaskönig und Walter will sich drücken – die IG Metall sagt stopp


1. Mai 20191. 5. 2019


Die Auseinandersetzung hat gerade erst begonnen ― und schon gibt es die ersten Erfolge der IG Metall-Mitglieder! Waskönig und Walter Kabelwerk ist aus dem Arbeitgeberverband Nordmetall ausgetreten. Michael Waskönig war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender von Nordmetall, sein Geschäftsführer Stefan Nestler in der Tarifkommission, und nun versucht man, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Die Geschäftsführung will zukünftig keine Tarifbindung an die Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Die Aufforderung der IG Metall-Mitglieder, einen qualifizierten Vertragsentwurf dazu vorzulegen, was sie sich für die Zukunft vorstellt, ignoriert die Geschäftsführung. Die Beschäftigten von Waskönig und Walter wollen sich nicht vor vollendete Tatsachen stellen lassen und werden ihr Recht auf Mitbestimmung und Tarifautonomie durchsetzen.

 

Die ersten Erfolge!

 

Die IG Metall erfuhr ausschließlich Unterstützung aus der Belegschaft. Dafür dankt sie ihren Mitgliedern. Diese Unterstützung und die große Geschlossenheit haben dazu geführt, dass die Geschäftsführung gegenüber den Beschäftigten der Waskönig und Walter Service, einem von vier Teilbetrieben, der nicht tarifgebunden ist, offiziell erklärt hat, dass sie in diesem Jahr sowohl das volle Urlaubsgeld als auch die Zahlungen des tariflichen Zusatzgelds (T-ZuG-Tarifvertrag: 27,5 Prozent eines Monatsentgelts plus 400 Euro) an die Beschäftigten zahlt. Das Engagement und die Solidarität der Beschäftigten sowie die Organisation in der IG Metall haben das möglich gemacht.

 

Forderungen des Arbeitgebers

 

Der Arbeitgeber strebt offensichtlich eine Vereinheitlichung der Arbeitsbedingungen an. Das ist gut! Allerdings auf niedrigstem Niveau. Das lehnt die IG Metall ab! Die Forderungen aus dem Aushang der Geschäftsführung sind erschreckend: ? Die verlängerte unbezahlte Arbeitszeit soll unverändert auf Dauer fortgeschrieben werden. Das bedeutet Arbeiten umsonst! ? Die T-ZuG-Zahlungen sollen erfolgsabhängig sein. Die IG Metall fordert garantierte, nicht erfolgsabhängige Zahlungen!

  • Die Geschäftsführung möchte der großen Mehrheit, den Schichtarbeitenden, die Wahloption von acht freien Tagen vorenthalten.
  • Mehrarbeitsstunden sollen ohne Zuschläge ausbezahlt werden.
  • Die Servicegesellschaft ist aktuell nicht tarifgebunden, weil die Geschäftsführung sie ausgegliedert hat, trotz der Vereinbarung, es nicht zu tun. Die längeren Arbeitszeiten möchte sie ― auch dort ohne Gegenleistung ― behalten. Diese „Mogelpackung“ verdeutlicht, was die Geschäftsleitung wirklich will. Die IG Metall wird mit den Mitgliedern zu gegebener Zeit über ihre Vorstellungen beraten! Erst wenn diese Forderungen beschlossen sind, werden sie der Geschäftsführung mitgeteilt, Termine vereinbart und Verhandlungen aufgenommen! Die IG Metall wird ihre Mitglieder auf dem Laufenden halten.
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