Kollege Karl war kürzlich mal wieder zu Besuch

Bericht aus Geschäftsstelle MindenEr interessiert sich sehr für Gewerkschaftsgeschichte.

1. November 20191. 11. 2019


Er interessiert sich sehr für Gewerkschaftsgeschichte. Beim Blättern und Stöbern fanden wir dann eine Blechdose: „Streik bei Welschar 1985“. Eine richtige kleine Fotokiste, wie früher bei Muttern im Wohnzimmerschrank. Erinnerungen wurden wach. Zum Beispiel an die Auszubildenden, die mitgestreikt hatten. Kollege Karl meint: „Die haben damals sicherlich richtig was gelernt für’s Leben“. Genau – und damals wie heute gilt: „Tarif gibt es nur aktiv.“ Warnstreik und Arbeitskampf im Schlosserhandwerk Das hat im Kreis Minden-Lübbecke eine gute Tradition. Schon häufiger waren Warnstreiks zur Durchsetzung von Tarifforderungen erforderlich. Alles begann aber im Jahr 1985, als am 13. August die Beschäftigten der Firma Welschar in Minden in den unbefristeten Streik traten. Es ging um den Einstieg in die 35-Stunden- Woche im Schlosserhandwerk in Nordrhein-Westfalen. Zwar bröckelte die Arbeitgeberfront, es gab einige Haustarifverträge, nicht jedoch bei Welschar. Hier war ein mehrwöchiger Arbeitskampf erforderlich, den unsere Kolleginnen und Kollegen damals erfolgreich geführt haben. Und das, obwohl die Firma Welschar während des Streiks in Konkurs ging. Keine einfache Situation. Betriebsratsvorsitzender und „Streikführer“ war Rudolf Reisert (t), Handwerkssekretär war der spätere Erste Bevollmächtigte der IG Metall Minden, Horst Lorenz (t). Am Ende des Streiks stand die Einführung der 38,5-Stunden-Woche im Schlosserhandwerk. Ein voller Erfolg.

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