Wir sind die aus NRW

Bericht aus Bezirk Nordrhein-WestfalenNRW-Delegation stellt Weichen für vernünftigen Strukturwandel.

1. November 20191. 11. 2019


Ganz schön viele: Wenn Metallerinnen und Metaller aus Nordrhein-Westfalen sich zu einem Gruppenbild aufstellen, wird es schnell eng. Auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall stellte der Bezirk NRW mit 113 von 483 Delegierten die größte aller sieben Delegationen. Der ordentliche Gewerkschaftstag findet alle vier Jahre statt. Er ist das höchste demokratische Gremium der IG Metall, wählt Vorsitzende und Vorstandsmitglieder und stellt die politischen Weichen für die kommenden vier Jahre. Gewerkschaftstag heißt: Die Basis bestimmt über die zukünftige Ausrichtung der Gewerkschaftsarbeit.

Allein aus dem größten Bezirk Nordrhein-Westfalen kamen 132 Anträge, über die dann die Metallerinnen und Metaller aus ganz Deutschland debattierten und entschieden. Der Schwerpunkt der Anträge aus NRW lag dabei auf dem Umbau der Industriegesellschaft und den Folgen für die Arbeitsplätze. Etliche Anträge beschäftigten sich damit, wie die Transformation im Sinne der Beschäftigten in den Betrieben gestaltet werden kann. Mit dem Projekt Arbeit 2020 hat die IG Metall in Nordrhein-Westfalen jede Menge Erfahrung, wie man einen Strukturwandel angeht.

Um Strukturwandel ging es auch in einem Initiativantrag, den die Geschäftsstellen Stolberg, Düsseldorf-Neuss sowie Düren eingebracht hatten und der von den Delegierten beschlossen wurde. Die IG Metall setzt sich demnach für eine gerechte Gestaltung des Braunkohleausstiegs im Rheinischen Revier ein. „In der Region sind rund 27000 Arbeitsplätze durch den Braunkohleausstieg bedroht“, heißt es in dem Antrag. Etwa 6000 davon entfielen auf Zulieferer und Dienstleister aus dem Bereich der IG Metall. „Auch hier darf niemand ins Bergfreie fallen“, hieß es zur Begründung. Die IG Metall fordert deshalb, dass Betroffene bei Verlust ihres Arbeitsplatzes ein Anpassungsgeld erhalten, ähnlich wie es Beschäftigte aus dem Bergbau bekommen.

Außerdem macht sich die IG Metall stark für „eine zuverlässige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen bei gleichzeitiger Klima- und Umweltverträglichkeit“. Durch steigende Strompreise sind in NRW Arbeitsplätze zum Beispiel in der Aluminiumindustrie gefährdet. „Es wäre doch klimapolitisch ein Irrsinn, wenn die Aluminiumindustrie aus der Region verschwindet und wir Aluminium aus China importieren würden, wo bei der Herstellung ein deutlich höherer CO2-Ausstoß produziert wird“, hieß es.

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Fotos: Thomas Range
Auf dem Gewerkschaftstag stellte NRW die größte Delegation
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Delegierte aus Nordrhein-Westfalen geben ihre Stimme ab. Die Wahlurne trägt Sinan Aksoy durch die Reihen, Metaller aus Bochum-Herne.
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