100 Jahre AWO – Fachtagung zur Armut

Bericht aus Geschäftsstelle UnterelbeAnlässlich 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt (AWO) fand in Elmshorn die kreisweite Fachtagung „Armut – soziale Ungleichheit – Gesundheit“ statt.

1. Oktober 20191. 10. 2019


Anlässlich 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt (AWO) fand in Elmshorn die kreisweite Fachtagung „Armut – soziale Ungleichheit – Gesundheit“ statt.

Die AWO setzt sich als einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland für eine sozial gerechtere Gesellschaft ein. Dieses Ziel verfolgt der Verband durch sein ehrenamtliches Engagement als Ergänzung zu den professionellen Dienstleistungen.

Der AWO-Kreisverband Pinneberg hat circa 1600 Mitglieder, von denen sich viele in verschiedenen Bereichen, auch in den 13 Ortsvereinen, engagieren.

Das Durchschnittseinkommen im Kreis Pinneberg ist verhältnismäßig hoch, die Arbeitslosenquote gering und die Krankheitstage halten sich in Grenzen. Dennoch gibt es auch zwischen Wedel und Osterhorn viele Menschen, die ihren Lebensunterhalt von weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens bestreiten müssen.

Menschen mit geringem Einkommen werden statistisch schneller krank und sterben früher. Wer arm ist, leidet eher unter Herzerkrankungen, chronischer Bronchitis und Diabetes.

„Jeder Einzelne, der Flaschenpfand aus Mülltonnen sammeln muss, um sich durchzubringen, ist einer zu viel“, brachte es der AWO-Kreisvorsitzende Hans-Jürgen Damm auf den Punkt.

Zuvor hatte der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Oliver Stolz, an die Geschichte der AWO erinnert und auch auf die Bedeutung des Themas hingewiesen: „Es ist Zeit, endlich mal über das Thema Armut zu reden.“

Der Bürgermeister der Stadt Elmshorn, Volker Hatje, verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass vor allem alleinerziehende Frauen unter die Armutsgrenze fielen. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst-Dieter Rossmann wies auf einen Grundgedanken der Arbeiterwohlfahrt, die Selbsthilfe, hin. Es sei Zeit, die eigenen Interessen und Solidarität der Betroffenen untereinander zu fördern.

Vier Arbeitsgruppen arbeiteten Schwerpunkte heraus, die an die Kreisverwaltung, die AWO und die Politik weitergeleitet werden. Auf dieser gelungenen Veranstaltung ist sehr offen über das Thema „Armut“ diskutiert worden.

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