„Gehring Naumburg darf nicht sterben!“

Bericht aus Geschäftsstelle Halle-Dessau Die Lage ist ernst, aber der Kampfgeist von Betriebsrat und Belegschaft ist ungebrochen.

1. Oktober 20201. 10. 2020


Es ist keine kleine, veraltete Metallbude, die seit Ende 2019 um ihr Überleben kämpft. Die 1991 gegründete Gehring Naumburg GmbH & Co. KG ist Bestandteil eines weltweit agierenden Technologiekonzerns. Zum Kerngeschäft der größten Firma in der Region gehören feinste Metallbearbeitungen mit modernen Honmaschinen, vor allem für den Automobilbau. Die 230 hochmotivierten Beschäftigten hatten sich seit Anfang des Jahres 2020 für den Erhalt des Betriebes eingesetzt, zunächst durch Mehrarbeit, später mit monatelanger Kurzarbeit. „Gehring Naumburg darf nicht sterben. Seit im Juli Insolvenz angemeldet wurde, schwankt die Stimmung unter unseren mittlerweile nur noch 176 Beschäftigten zwischen Trauer und Wut“, sagt Betriebsratsvorsitzender Frank Nestler. „Die Insolvenz ist nicht nur eine Folge des durch Corona angeschlagenen Automobilbaus. Es gab gravierende Managementfehler wie das Schließen von Produktionslinien in der Firma, die uns jetzt auf die Füße fallen.“

Bei der Suche nach Lösungen stehe ihnen die IG Metall hilfreich zur Seite, lobt der Metaller. So helfe sie ihnen mit Rat und Tat. Sie habe auch die Politik alarmiert, sich für den Erhalt des Standortes mit allen verfügbaren Mitteln einzusetzen.

„Naumburg braucht dringend einen neuen Investor oder Eigentümer mit einem vernünftigen Konzept“, sagt IG Metall Betriebsbetreuer Martin Donat. „Gehring hat hervorragend ausgebildete Beschäftigte, die sich mit der Firma identifizieren.“

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Fotos: IG Metall Archiv
Noch brennen die Lichter bei Gehring Naumburg.
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