ZIM Flugsitz: Insolvenz in Eigenverwaltung als Methode

Bericht aus GeschäftsstellenAnfang Juli meldete die ZIM Flugsitz GmbH mit Hauptsitz im Markdorf in Baden-Württemberg und einem Werk in Schwerin mit noch knapp 80 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Insolvenz in Eigenverwaltung an.

1. Oktober 20201. 10. 2020


Anfang Juli meldete die ZIM Flugsitz GmbH mit Hauptsitz im Markdorf in Baden-Württemberg und einem Werk in Schwerin mit noch knapp 80 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Insolvenz in Eigenverwaltung an. Weder der Betriebsrat noch die IG Metall erhielten umfassende Informationen zur Insolvenz. Als Arbeitnehmervertreter wurde kurz und knapp der hauseigene Jurist in den Gläubigerausschuss entsandt.

Nun haben die Beschäftigten Gewissheit: Die Produktion in Schwerin wird eingestampft und knapp 50 Beschäftigte verlieren ihren Job. Eine „richtige“ Insolvenz bedeutet die Enteignung des Arbeitgebers. Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung enteignet man nur die Gläubiger. Das Werk in Schwerin lässt sich so günstig schließen. Die 2,2 Millionen Euro Fördermittel des Wirtschaftsministeriums gehen in die Tabelle der Insolvenzforderungen. Der Mietvertrag für die Immobilie mit langjähriger Laufzeit kann kurzfristig gekündigt werden, und der Interessensausgleich und Sozialplan ist auf 2,5 Monatsgehälter gedeckelt.

Am Ende verlieren nur die Arbeitnehmer/innen!

Brisant dabei ist auch, dass die ZIM Flugsitz GmbH Aurelius aus München gehört. Aurelius gehört auch die Hanse Yacht in Greifswald, die vor wenigen Tagen eine Landesbürgschaft in Höhe von 17 Millionen Euro erhalten hat.

Ganz nebenbei weist Aurelius in der Bilanz 2019 einen Jahresgewinn von über 104 Millionen Euro aus.

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