Wie bleibt die IG Metall auch in Zukunft stark? – Projekt ist gestartet

Bericht aus Geschäftsstelle Ostsachsen Kai Hölzel ist Betriebsratsvorsitzender bei Ontex Hygieneartikel Deutschland in Großpostwitz in derOberlausitz mit rund 480 Beschäftigten. Momentan lässt er sich im Projekt „IG Metall vom Betrieb aus denken“ zum Veränderungspromotor ausbilden. Die metallzeitung fragt nach, worum es geht.

1. September 20201. 9. 2020


Lieber Kai, was ist Deine Aufgabe als Veränderungspromotor?

Kai: Das ist ganz einfach. Als Veränderungspromotor habe ich die Freiheit und die Aufgabe, Neues auszuprobieren, ein Projekt bei uns im Betrieb anzuschieben und möglichst viele Kolleginnen und Kollegen davon zu überzeugen, sich zu engagieren, mitzumachen. Als Veränderungspromotor helfe ich mit, die IG Metall stärker zu machen, indem ich Impulse liefere, wie die Arbeit zwischen Betrieb und IG Metall noch besser laufen kann.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Kai: Es gibt hier verschiedene Module. Wir stellen unser Projekt vor und lernen die Werkzeuge kennen, mit denen wir unser Projekt mit Beteiligung der Mitglieder umsetzen können. Später werden dann projektbezogene Aufgaben vereinbart, die bis zum nächsten Modul umgesetzt werden. Ideen und Erkenntnisse aus den Modulen werden gesammelt. Dieser Wissensspeicher soll genutzt werden, um die IGMetall weiterzuentwickeln.

Welches Projekt hast Du Dir vorgenommen und warum?

Kai: Unser Projekt ist der Abschluss eines Zukunftstarifvertrages. Anfang dieses Jahres wurde ein Teil unserer Maschinen in ein anderes Werk verlagert, um Platz für neue und modernere Maschinen zu schaffen. Das hat natürlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ängste gesorgt. Viele Beschäftigte erlebten in den 1990er-Jahren ähnliche Situationen. Maschinen wurden verlagert, und kurze Zeit später wurde der Betrieb geschlossen. Diese Ängste wollen wir ihnen nehmen, indem wir eine Standortgarantie fordern. Außerdem wollen wir von der Geschäftsleitung Zusagen, dass unsere F&E-Abteilung weiter ausgebaut wird. Zusätzlich wollen wird das beteiligungsorientierte IG Metall-Konzept „Besser statt billiger“ implementieren, um einen Weg zu schaffen, die Ideen und Projekte der Mitarbeiter zu fördern. Kurzum: Wir wollen Sicherheit für unsere Kolleginnen und Kollegen und unseren Standort und unsere Firma fit für die Zukunft machen.

Und wie willst Du Dein Projekt umsetzen?

Kai: Solche Projekte kann man nur mit einer stark organisierten Belegschaft und Unterstützung durch die IG Metall umsetzen. Wir werden weiter in die Ansprache gehen, um den Organisationsgrad weiter zu erhöhen. Außerdem sind verhandlungsbegleitende Aktionen geplant. Wir, die Mitglieder der IG Metall, müssen dafür kämpfen!

Wie muss sich die IG Metall wandeln, um auch in Zukunft weiter erfolgreich zu sein?

Kai: Ich finde, dass die IG Metall auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der Betriebe eingehen muss. Was in Betrieb A funktioniert, muss noch lange nicht in Betrieb B funktionieren. Bei uns in Ostsachsen funktioniert das schon recht gut.

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