„Wir haben einen Tarifvertrag!“

Bericht aus Geschäftsstelle FrankfurtGemeinsam zum Erfolg, die Aktionen haben Wirkung gezeigt: Bei Senger gibt es ein Ergebnis der Tarifverhandlungen.


1. September 20181. 9. 2018


Erreicht wurde Folgendes:

1. Wir haben einen Tarifvertrag über die Entlohnung. Auch künftig wird die Entlohnung zwischen der IG Metall und Senger geregelt.

2. Das Ergebnis beim Geld kann sich sehen lassen. 700 Euro gibt’s für die Vergangenheit (Auszubildende und Teilzeit anteilig). 2,9 Prozent ab 1. August dieses Jahres und 2,4 Prozent ab 1. Juli nächsten Jahres sind ordentlich.

3. Die Ausbildungsvergütungen steigen überproportional ab 1. August auf das Niveau der Tarifgemeinschaft und ab 1. August nächsten Jahres ebenfalls um 2,4 Prozent.

4. Der Besitzstand der Beschäftigten, die in der Gewerkschaft sind, ist in vollem Umfang gesichert.

5. Wir haben beim Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld die stufenweise Angleichung in den nächsten dreieinhalb Jahren vereinbart. Auszubildende bekommen das volle tarifliche Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.

Was wir nicht erreicht haben, ist die Beendigung der Praxis der 40-Stundenverträge. Unsere Rechtsposition erhalten wir aufrecht. Für Mitglieder der IG Metall ist die Fortführung der Zweiklassengesellschaft nicht hinzunehmen.

Es ist klar, dass wir in dieser Frage keine Ruhe geben werden. Dafür brauchen wir jeden und jede bei Senger. Wir sind aber froh, dass wir wenigstens beim Weihnachts- und Urlaubsgeld Verbesserungen erreicht haben.

Lieber wäre uns auch, wenn Senger Mitglied der Tarifgemeinschaft geworden wäre. Wir haben jetzt die Eingruppierung in einer Betriebsvereinbarung und nicht mehr im Tarifvertrag. Sie ist aber wortwörtlich aus dem Tarifvertrag übernommen. Es gibt also keinerlei Verschlechterungen und der Betriebsrat und die Tarifkommission der IG Metall haben sehr gut zusammengearbeitet. Das muss so bleiben. Wir werden sehen, wann wir die Kraft haben, Senger in die Tarifgemeinschaft zu holen.

Der Erfolg war nur möglich, weil die Belegschaft in beispielloser Art und Weise zusammengehalten hat. Bereits im vergangenen Jahr war die Beteiligung an den Aktivitäten der IG Metall klasse. Dass es in diesem Jahr Warnstreiks an fast allen Senger-Standorten geben würde, hätte vor ein paar Jahren keiner geglaubt. Die zentrale Aktion in Bad Homburg mit der Demonstration durch die Fußgängerzone hat für erheblichen Gesprächsstoff gesorgt ― und zwar nicht nur bei der Geschäftsführung von Senger, sondern auch in der Region und in der Branche. Insbesondere den Mitgliedern der Tarifkommission und dem Betriebsrat ist es zu verdanken, dass dies möglich war. Das Ergebnis beweist: Sich zu organisieren und gemeinsam zu handeln, lohnt sich. Und Senger ist ein gutes Beispiel für andere Belegschaften. Auch dafür danken wir allen sehr, die dazu einen Beitrag geleistet haben.

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