Der globale Wettbewerb verschärft sich, die europäische und deutsche Bahnindustrie ist im Umbruch. Sie muss sich neu aufstellen, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Der Zusammenschluss von Siemens und Alstom kann ein Schritt in diese Richtung werden.
Zusammenwachsen können jedoch keine Firmen, sondern nur die dort tätigen Menschen. Deshalb brauchen die Beschäftigten Sicherheit und Perspektiven.
Die Basis hierfür bilden die getroffenen Standortgarantien von 4 Jahren, der Verzicht auf Kündigungen für mindestens 4 Jahre, der Erhalt der Mitbestimmung und die Absicherung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in Deutschland und Frankreich.
Wir erwarten vom neuen Unternehmen und dem Mehrheitseigentümer Siemens ein zukunftsweisendes Konzept für die Standorte in Europa, das diese langfristig ausrichtet und durch neue Produkte und Investitionen in eine sichere Zukunft führt. Nur so können Arbeitsplätze gehalten werden und neue entstehen. Wir fordern Investitionen und Innovationen über die reine Bahntechnik hinaus hin zu zukunftsorientierten Mobilitätsprogrammen statt margengetriebener Kostensenkungsprogramme.
Klimaschutz, Urbanität und Mobilität sind zentrale Herausforderungen, die nur zusammen mit einer starken und modernen Bahnindustrie gemeistert werden können.
Wir erwarten von der deutschen und europäischen Politik, dass sie die Bahnindustrie und ihre Beschäftigten bei der Neuausrichtung aktiv unterstützt.
Dies gilt für die ganze Branche, vor allem auch für die Beschäftigten bei Bombardier, dem zweiten großen Bahnunternehmen in Deutschland, das sich gerade in einer Neuaufstellung befindet.
Die zukünftige Bundesregierung muss endlich einen Bahnkoordinator einrichten, der u.a. die verschiedenen Aktivitäten der Ministerien bündelt.
Bei Auftragsvergaben durch die europäischen, meist staatlichen Bahnbetreiber ist sicherzustellen, dass die Wertschöpfung in Europa erbracht wird.