Jessica Haspel, stellvertretende Leiterin der Vertrauensleute
„Viele bleiben länger, um die Arbeit zu schaffen“

Schichtarbeit gibt den meisten Beschäftigten wenig Freiheiten. Umso mehr schätzen sie es, wenn Betriebsräte für sie gute Vereinbarungen abschließen. Im Daimler-Werk in Berlin finden es mehr als 70 Prozent der Befragten gut, ihre Schichten untereinander selbst tauschen zu können.

26. Juni 201726. 6. 2017


Sicher, auch sie müssen sich mit Vorgesetzten absprechen, aber sie haben auch eine gewisse Freiheit. Jessica Haspel ist stellvertretende Leiterin der Vertrauensleute im Mercedes-Werk: „Wir haben da offenbar schon eine Menge mit unseren Vereinbarungen hingekriegt.“

 

 

 

Im Daimler-Werk Berlin haben alle ein Gleitzeitkonto – auch im Schichtbetrieb. „Wenn Kollegen sich absprechen, ob sie früher gehen oder später kommen können, dann klappt das meisten recht gut“, sagt Jessica Haspel.


Viele arbeiten länger

Aufgefallen ist ihr allerdings, dass die tatsächliche Arbeitszeit deutlich höher liegt als die vertragliche – trotz Tarif. „Viele sagen, sie bleiben halt länger, um die Arbeit zu schaffen“, sagt Jessica Haspel. Die hohe Arbeitsbelastung ist für sie eine Folge der Ausbildungspolitik ihres Arbeitgebers. „Die Ausbildung wurde bei uns zurückgefahren und jetzt fehlt der Nachwuchs.“ Der muss erst nach und nach aufgebaut werden. Jessica Haspel etwa, sie arbeitet seit fünf Jahren Teilzeit. In der Woche studiert sie Fahrzeugtechnik, macht im nächsten Jahr ihren Master, samstags und in den Semesterferien arbeitet sie im Werk.

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