Etwa 170 000 Beschäftigte arbeiten bundesweit in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Zur Branche zählen die Möbel- und Holzindustrie sowie Baubedarf aus Kunststoff, aber auch Teile der Caravanindustrie, der Spielzeugindustrie sowie Hersteller von Musikinstrumenten und weitere Branchen.
Wie in der Gesamtwirtschaft sorgt auch in der Holz- und Kunststoffbranche vor allem die ungebrochene Kauflaune für einen Aufwärtstrend und gut ausgelastete Betriebe. Hinzu kommt die florierende Bauwirtschaft, die den Baubedarf zusätzlich beflügelt.
Zeichen stehen auf kräftiges Plus
Unsere Mitglieder diskutieren aktuell in den Betrieben und gewerkschaftlichen Gremien darüber, um wie viel Prozent die tariflichen Löhne und Gehälter in den Holz und Kunststoff verarbeitenden Betrieben steigen sollen. Bei ihrer Forderungsdebatte orientieren unsere Mitglieder und wir uns an der konjunkturellen Lage, an der Preisentwicklung und der Produktivität. Die Produktivität ist das, was die einzelnen Beschäftigten in einem Jahr mehr produzieren als im Jahr davor. Zudem erwarten die Arbeitnehmerinnen einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg, der bei den Diskussionen ebenfalls eine Rolle spielt.
Unser Vorstand hat jetzt die Kündigung der laufenden Entgelt-Tarifverträge beschlossen. Nächster Stepp ist der Tarifrunden-Auftakt in der kommenden Woche in Frankfurt am Main, wo sich die regionalen IG Metall-Tarifkommissionen über die wirtschaftliche Situation und eine mögliche Forderungshöhe verständigen werden. In den Tarifkommissionen sitzen unsere Mitglieder aus den Betrieben ― gewählte Betriebsräte und Vertrauensleute. Sie vertreten die Belegschaften und diskutieren in den Kommissionen, wohin die Reise in der anstehenden Tarifrunde gehen soll. Die bisherigen Debatten in den Betrieben zeigen: Die Beschäftigten erwarten ein ordentliches Plus ― am Ende der Diskussionen könnte eine Entgeltforderung zwischen 5,5 und 6 Prozent ihr Votum sein.
Tariffahrplan
In der letzten Oktoberwoche kommen die Tarifkommissionen ein weiteres Mal zusammen und werden die Diskussionsergebnisse aus den Betrieben bündeln. Sind sie sich über die Prozente einig, die sie fordern wollen, übermitteln sie ihr Votum an unseren Vorstand, der Mitte November endgültig über die Forderung entscheiden wird.
Die Holz-Tarifrunde startet voraussichtlich Ende November/Anfang Dezember. Am 31. Dezember enden die Entgelt-Tarifverträge und in einigen Bundesländern auch die Friedenspflicht. Danach sind Warnstreiks möglich in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland Pfalz, Thüringen und in Bayern.