Die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie starten. Die IG Metall will möglichst schnell Tarifregelungen für sichere Arbeitsplätze und Zukunft in der Transformation. Entsprechend haben die Tarifkommissionen und der Vorstand der IG Metall die regionalen Verhandlungskommissionen damit beauftragt, Verhandlungen über ein tarifliches Zukunftspaket aufzunehmen.
Der Vorstand der IG Metall hat in seiner Sitzung am 26. Februar zudem beschlossen, die Tarifverträge über Entgelte, Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in der Metall- und Elektroindustrie zum 31. März zu kündigen. Die IG Metall will durch eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte die Kaufkraft der Beschäftigten stärken. In Baden-Württemberg wird zudem der Manteltarifvertrag für Auszubildende gekündigt.
Investitionen in Zukunftsprodukte
Die regionalen Tarifkommissionen haben in ihren Sitzungen am 20. Februar den Verhandlungskommissionen den Auftrag erteilt, Ergebnisse im Sinne des „Moratoriums für einen fairen Wandel“ zu erzielen. Dieses Moratorium hatte die IG Metall am 24. Januar 2020 den Arbeitgebern vorgeschlagen. Es sieht vor, dass die Arbeitgeber auf einseitige Maßnahmen zum Personalabbau, zur Schließung von Standorten und auf Verlagerungen verzichten. Die IG Metall ist bereit, in allen Tarifgebieten vorgezogene Verhandlungen über ein Zukunftspaket aufzunehmen. Ziel ist, innerhalb der Friedenspflicht vor dem 28. April 2020 zu einem Ergebnis zu kommen.
Die IG Metall will erreichen, dass sich die Arbeitgeber in den Betrieben auf die Verhandlung von Zukunftstarifverträgen einlassen müssen, wenn die IG Metall das verlangt. In den Zukunftstarifverträgen will die IG Metall Investitionen in Zukunftsprodukte, Qualifizierung und den Ausschluss von Kündigungen festschreiben – und so vorausschauend langfristig gute Arbeit sichern.
Nachhaltigkeitsbonus für Mitglieder
Die IG Metall will auch einen Nachhaltigkeitsbonus für Mitglieder durchsetzen. Die Angleichung der Arbeitszeit im Osten an die im Westen sowie die Einbeziehung von Dual Studierenden in tarifliche Regelungen sind ebenfalls Ziele der IG Metall in der Tarifbewegung 2020.
Die Tarifkommissionen der regionalen Tarifgebiete haben keine bezifferte Forderung erhoben unter der Voraussetzung, dass bis Anfang April eine Einigung erzielt wird. Ein formaler Forderungsbeschluss wurde nicht gefasst. Die Tarifpartner haben einvernehmlich die Frist zur Übermittlung der Forderung auf den 21. April verschoben.
In den nächsten Wochen kommen die Beschäftigten zu Wort – und machen mit Aktionen und Abstimmungen zum Zukunftspaket Druck in den Betrieben. Denn: Das Zukunftspaket kommt nicht von allein. Die Arbeitgeber brauchen Druck in den Tarifverhandlungen.
Kündigung der Entgeltregelungen für die Volkswagen AG
Beschlossen hat der Vorstand der IG Metall in seiner Sitzung am 26. Februar auch die Kündigung der Entgeltregelungen für die Volkswagen AG. Diese Kündigung wurde von der Tarifkommission der Volkswagen AG beantragt und wird zum 30. April wirksam. Für die Volkswagen AG gilt ein Haustarifvertrag.