Tarifrunde Eisen und Stahl 2022
Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen in die zweite Woche

Die Stahl-Warnstreiks gehen weiter. Seit 1. Juni haben über 12 000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall fordert eine dauerhafte Erhöhung der Monatsentgelte von 8,2 Prozent. Die Arbeitgeber bieten nur eine Einmalzahlung.

8. Juni 20228. 6. 2022


Die Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen in die zweite Woche. Seit dem 1. Juni beteiligten sich – Stand Dienstag abend – 12 400 Beschäftigte in 54 Betrieben an Warnstreik-Aktionen der IG Metall. Die Beschätigten wollen dadurch den Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie erhöhen.

Die Arbeitgeber bieten bislang lediglich eine einmalige Zahlung von 2100 Euro an – jedoch keine bleibende Anhebung der Löhne. Die IG Metall fordert hingegen eine dauerhafte Erhöhung der Monatsentgelte in den tariflichen Entgelttabellen um 8,2 Prozent.

Am Freitag wollen IG Metall und Arbeitgeber erneut in Düsseldorf verhandeln.

IG Metall fordert dauerhaftes Plus statt Einmalzahlung

Im Nordwesten gingen die Warnstreiks am heutigen Mittwoch in Witten, bei ThyssenKrupp und Doncasters Precision Castings in Bochum sowie bei den Deutschen Edelstahlwerken in Krefeld weiter.

„Die Warnstreiks haben gezeigt: Die Beschäftigten sind kampfbereit“, erklärt Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Sie lassen sich nicht mit einer Einmalzahlung abspeisen. Sie fordern von den Unternehmen soziale Verantwortung ein. Und die drückt sich angesichts der steigenden Inflation in einer ordentlichen Erhöhung der Entgelttabelle aus.

In der ostdeutschen Stahlindustrie gab es Warnstreiks bei den Brandenburger Elektrostahlwerken, bei den Hennigsdorfer Elektrostahlwerken sowie im Mannesmannröhren-Werk in Zeithain/Sachsen.

„Die Arbeitgeber sind gut beraten, ihr Angebot in der Struktur deutlich nachzubessern und eine Erhöhung der Monatslöhne anzubieten“, forderte Verhandlungsführerin Birgit Dietze, IG Metall-Bezirksleiterin in Berlin, Brandenburg und Sachsen. „Wenn die Arbeitgeber weiter auf ihrer Position beharren, kann es keinen Abschluss geben. Es ist schon beinah absurd, in Zeiten hoher Inflation und hoher Gewinne nur eine einmalige Zahlung verordnen zu wollen.“

In der saarländischen Stahlindustrie laufen die Tarifverträge und die Friedenspflicht erst Ende August aus. Dann stehen auch dort Verhandlungen an.

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