Tarifrunde Eisen und Stahl 2023
Trippelschritte bei den Stahl-Tarifverhandlungen - weiter Warnstreiks

Bei der dritten Verhandlung haben sich die Stahl-Arbeitgeber erstmals bei der Arbeitszeit bewegt - doch nur in Trippelschritten. Bislang waren seit dem 1. Dezember über 18.000 Beschäftigte im Warnstreik. Am Montag ist noch einmal Verhandlung. Ab Dienstag drohen dann 24-Stunden-Warnstreiks.

1. Dezember 20231. 12. 2023 |
Aktualisiert am 8. Dezember 20238. 12. 2023


Endlich Bewegung in der Tarifrunde Stahl: Lange hatten sich die Arbeitgeber hinter einem völlig unzureichenden Angebot von 3,1 Prozent mehr Geld (für 15 Monate) verschanzt. Jetzt kommen sie zögerlich aus der Deckung – wenngleich nur in Trippelschritten und vorerst nur beim Thema Arbeitszeit. Allerdings blieb ihr Vorschlag zur Arbeitszeitverkürzung bei der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstagabend viel zu vage, und er sieht Verkürzungen nur für einige Beschäftigte vor. Beim Geld gab es kein neues Angebot.

„Wir haben erste inhaltliche Gespräche geführt. Aber das war äußerst wenig und bestenfalls ein Einstieg ins Thema”, sagt Verhandlungsführer Knut Giesler. „Wir sind aber noch meilenweit von einer gemeinsamen Position entfernt. Die Arbeitgeber müssen nun endlich den ersten großen Schritt machen.”

Dirk Schulze, Verhandlungsführer der ostdeutschen Stahlindustrie, ergänzt: „Weder bei den Arbeitszeiten noch bei den Entgelten sind sie zu substanziellen Schritten bereit.”

 

IG Metall fordert 8,5 Prozent und 32-Stunden-Woche

Das wäre aber nötig. Denn die IG Metall rückt von ihrer Forderung nicht ab. Die Gewerkschaft will 8,5 Prozent mehr Geld und die Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden bei vollem Entgeltausgleich. Darüber hinaus müssen noch die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zu Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden.

Der Druck der Warnstreiks hat offensichtlich zu einem Umdenken bei den Arbeitgebern geführt. Im Anschluss an die ergebnislose zweite Verhandlungsrunde haben sich bis Freitag bei Wind und Wetter über 18.000 Stahlarbeiter an den Warnstreiks beteiligt.
 

Nächste Verhandlung am Montag

Seit dem 1. Dezember laufen Warnstreiks in der Stahlindustrie.

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten.

Schon am Montag wird weiterverhandelt. Dann sollten die Arbeitgeber auch beim Geld noch einmal eine Schippe drauflegen. Für die  Arbeitgeber ist dies die letzte Chance, massiven wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. „Wenn die Produktion einen ganzen Tag lahm liegt, trifft das die Arbeitgeber deutlich härter als Warnstreiks. Das tut dann richtig weh”, macht Giesler klar. „Wenn sie am Montag nicht über ihren Schatten springen und einen großen Schritt auf uns zu machen, zünden wir die nächste Eskalationsstufe.“

Die heißt: 24-Stunden-Streiks. Wohl schon ab Dienstagmorgen werden die Beschäftigten dann die Arbeit niederlegen.

 

Die IG Metall fordert 8,5 Prozent und die Einführung der 32-Stunden-Woche. Warum? Fragen und Antworten findet Ihr hier.

Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten
Tarifrunde Eisen und Stahl
Warnstreik bei Salzgitter Flachstahl am 8.12.2023

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023/2024Mehr Geld und Sicherheit in der Stahlindustrie

Verhandlungsergebnis auch in der saarländischen Stahlindustrie: 1500 Euro im April 2024, weitere 1500 Euro in Raten, 5,5 Prozent mehr Geld ab April 2025. Die Arbeitszeit kann zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Transformation auf bis zu 32 Stunden verkürzt werden, mit teilweisem Lohnausgleich.

Warnstreik bei tkSE und HKM in Duisburg am 4.12.2023

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Ganztägige Warnstreiks in der Stahlindustrie

Die vierte Verhandlung in der Stahl-Tarifrunde brachte erneut kein Ergebnis. Nachdem IG Metall und Arbeitgeber Annäherungen bei der Arbeitszeit erzielt haben, scheiterte ein Einigungsversuch am frühen Dienstagmorgen vor allem am Geld. Die historischen ganztägigen Warnstreiks legen massiv zu.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei Thyssenkrupp Steel Dortmund

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Warnstreiks in der Stahlindustrie ab 1. Dezember

Enttäuschende zweite Tarifverhandlung Stahl: Die Arbeitgeber beharren auf ihrem ersten Angebot: 3,1 Prozent für 15 Monate. Zudem wollen sie erst am 11. Dezember weiterverhandeln. Die IG Metall erhöht den Druck. Die Tarifkommissionen haben nun beschlossen: Warnstreiks ab dem 1. Dezember.

Tarifrunde Eisen und Stahl: Warnstreik Thyssenkrupp Steel Finnentrop

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Mehr Geld, kürzere Arbeitszeit: Stahl-Tarifforderung erklärt

In der Stahlindustrie fordern wir 8,5 Prozent mehr Geld und eine 32-Stunden-Woche, auch als 4-Tage-Woche bezeichnet. Wir erklären, wie das im Schichtbetrieb aussehen kann, warum es keinen Sinn macht, den Fachkräftemangel dagegen auszuspielen und warum es den Lohnausgleich braucht.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei DEW in Siegen Geisweid

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie ab 13. November

Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld – und die 32-Stunden-Woche, mit Lohnausgleich, zur Entlastung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Transformation. Die Stahlindustrie kann sich das leisten. Die Tarifverhandlungen starten Mitte November. Ab Dezember sind Warnstreiks möglich.

Mitarbeiter der Georgsmarienhütte GmbH in Niedersachsen

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Stahl-Beschäftigte wollen mehr Geld und Zeit

Im November starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie Nordwest und Ost. Die Diskussion um Forderungen läuft. Die Beschäftigten wollen mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten. Das zeigt eine Befragung. Anfang September beschließen die Tarifkommissionen ihre Forderungen.

Jürgen Pförzer ist Mitarbeiter der Georgsmarienhütte GmbH in Niedersachsen

Tarifrunde Eisen und Stahl 2023Diskussion über 4-Tage-Woche als Tarifforderung

Die 4-Tage-Woche mit 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich: Wird sie Tarifforderung für die Stahl-Tarifrunde Ende 2023? Darüber diskutiert die Tarifkommission Nordwest der IG Metall. Tatsächlich gibt es die 4-Tage-Woche längst in vielen Betrieben und Tarifverträgen der IG Metall.

Ein Mitarbeiter von Donges SteelTec GmbH bei Schweißerarbeiten

Bundesweiter AktionstagArbeitsplätze in Gefahr: Industriestrom muss bezahlbar sein

Die hohen Strompreise in Deutschland gefährden die Industrie. Es drohen Standort- und Arbeitsplatzverluste. Die Politik muss das verhindern – fordert die IG Metall bei einem bundesweiten Aktionstag.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei DEW in Siegen Geisweid

Tarifrunde Eisen und Stahl 20226,5 Prozent mehr Geld für Stahl-Beschäftigte auch an der Saar

Höchster Tarifabschluss seit 30 Jahren in der Stahlindustrie: 6,5 Prozent mehr Geld für 18 Monate. Dazu kommt eine Einmalzahlung von 500 Euro. Fast 34000 Beschäftigte haben dafür mit Warnstreiks Druck gemacht. Jetzt hat auch die saarländische Stahlindustrie den Abschluss übernommen.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei Thyssenkrupp Gelsenkirchen

Tarifrunde Eisen und Stahll 2022Warnstreiks ausgeweitet

4,7 Prozent für 21 Monate haben die Arbeitgeber nun in den Verhandlungen angeboten. Zu weit weg von unserer Forderung: 8,2 Prozent mehr Geld. Die IG Metall weitet ihre Warnstreiks in der Stahlindustrie aus.

Tarifrunde Eisen und Stahl: Warnstreik Thyssenkrupp Steel Duisburg

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen in die zweite Woche

Die Stahl-Warnstreiks gehen weiter. Seit 1. Juni haben über 12 000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall fordert eine dauerhafte Erhöhung der Monatsentgelte von 8,2 Prozent. Die Arbeitgeber bieten nur eine Einmalzahlung.

Warnstreikauftakt in Duisburg bei der Tarifrunde Eisen und Stahl

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Warnstreiks gestartet

3770 Beschäftigte machten gestern mit Warnstreiks Druck auf die Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Die IG Metall will eine prozentuale Lohnerhöhung, die Arbeitgeber nur eine Einmalzahlung. Heute gehen die Warnstreiks weiter, auch in der ostdeutschen Stahlindustrie.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen