Das Projekt war von Anfang an ambitioniert, der Weg, der eingeschlagen werden musste, um das Ziel zu erreichen, manchmal kurvig und steinig. Am Ende aber wurde es erreicht. Am Ende gelang es dem Betriebsrat der Daimler Truck AG in Leinfelden-Echterdingen eine Vereinbarung zur Errichtung eines Europäischen Betriebsrates sowie eines Weltbetriebsrates zu schließen – und so die Daimler-Weltarbeitnehmervertretung mit eigenen Rechten auszustatten.
Nötig wurde das, weil es, anders als bei einem Europäischen Betriebsrat, für eine Weltarbeitnehmervertretung keine festgeschriebenen Regelungen oder gar Rechte gibt. Für Daimler Trucks als internationales Industrieunternehmen war es ein Anliegen dies zu verändern und ebenfalls die Weltarbeitnehmervertretung mit eigenen Rechten auszustatten.
„Es gibt und gab immer wieder grenzübergreifende Projekte im Unternehmen, welche Auswirkungen auf Struktur, Personaldecke sowie strategische Ausrichtung haben, die über die europäischen Grenzen hinausgehen“, sagt Jörg Lorz, Stellvertretener Vorsitzender des Europäischen- und Weltbetriebsrats Daimler Truck. Daher sollten auch die außereuropäischen Länder mit entsprechenden Informations- und Beratungsrechten ausgestattet werden. „Die weltweite Zusammenarbeit der Arbeitnehmervertretungen führt zu sinnvollen Synergien und hilft den Betriebsräten in der Welt sich systematisch zu vernetzen und über alle Projekte mit grenzüberschreitendem Charakter informiert zu werden. Sie haben die Möglichkeit sich entsprechend zu beraten und bei Bedarf sogar externe Sachverständige einschalten zu können.“
Der Informationsfluss sei hierdurch systematisch gegeben und die Qualtität der Betriebsratsarbeit könne massiv gesteigert werden. Für Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Daimler Trucks war es daher ein Anliegen die weltweiten Betriebsratskollegen einzuberufen und sich für eine entsprechende Vereinbarung einzusetzen.
Gemeinsam mit der IG Metall und IndustriALL wurde ein Vorschlag für eine Vereinbarung erarbeitet, welche die europäischen Rechte auf die weltweiten Kollegen überträgt. Innerhalb eines Jahres gab es regelmäßig zunächst interne Abstimmungstermine hinsichtlich Formulierungen und Präsentationen von Zwischenständen im Rahmen der Weltarbeiternehmervertertungssitzungen.
„Im Ergebnis konnte eine tolle Einigung einer Vereinbarung zur Errichtung eines Europäischen Betriebsrats sowie eines Weltbetriebsrats getroffen und unterschrieben werden“, so Michael Brecht, Vorsitzender des Europäischen- und Weltbetriebsrats. Als Erfolg konnte die Vereinbarung zur Weltarbeitnehmervertretungssitzung im November 2022 unterschrieben werden und das entsprechende, weltweit agierende Gremium wurden final konstituiert. „Wir sind sehr stolz auf diese Vereinbarung, denn sie ist innovativ und sucht seinesgleichen in vergleichbaren Industrieunternehmen“, sagt Michael Brecht. „Die Arbeitnehmervertretung von Daimler Truck ist führend was die Ausgestaltung der Rechte dieses internationalen Gremiums angeht.“