Pilotversuch in Deutschland
Betriebe gesucht: Studie zur Vier-Tage-Woche

50 Unternehmen sollen 2024 die Vier-Tage-Woche in Deutschland testen. Eine groß angelegte Studie stellt die Frage: Was macht dieses Arbeitszeitmodell mit Betrieben und Beschäftigten? Die IG Metall empfiehlt: mitmachen!

12. September 202312. 9. 2023


In anderen Ländern gibt es schon einige Forschungen, wie eine Vier-Tage-Woche wirkt. Kommendes Jahr soll ein wissenschaftlich begleiteter Feldversuch auch für die Arbeitswelt in Deutschland Klarheit bringen: Von Februar bis August 2024 sollen 50 Unternehmen ausprobieren, was eine verringerte Arbeitszeit bei gleichem Gehalt mit Produktivität und Zufriedenheit machen. Die Bewerbungsfrist läuft bis 30. November.

IG Metall begleitet das Deutschland-Experiment

Neben Arbeitgebervertreterinnenund Arbeitgebervertretern unterstützt auch die IG Metall das Projekt als Beirätin des Deutschland-Experiments: „Wir versprechen uns von der Studie in Deutschland Erkenntnisse darüber, was die Bedingungen für gute Modelle einer Vier-Tage-Woche sind. Aus Sicht der IG Metall muss eine echte Vier-Tage-Woche mit einer Verkürzung der Arbeitszeit verbunden sein und einen Entgeltausgleich enthalten“, erklärt Sophie Jänicke, Ressortleiterin „Tarifpolitische Themen und Handlungsfelder“ beim IG Metall-Vorstand. „Daher gilt unser Augenmerk insbesondere diesen Aspekten sowie den Themen Arbeitsbelastung und täglichen Höchstarbeitszeiten.“

Die Chancen der Vier-Tage-Woche

Grundsätzlich sieht Sophie Jänicke unterschiedlichste Vorteile: „Eine Vier-Tage-Woche entspricht grundsätzlich dem Wunsch vieler Beschäftigter. In vielen Betrieben hat sie sich zur Sicherung von Arbeitsplätzen bewährt, sie erhöht die Work-Life-Balance von Beschäftigten und kann damit auch die Attraktivität von Unternehmen steigern. Sie fördert den Klimaschutz durch weniger Pendelverkehr und kann ein gesünderes Arbeiten bis zur Rente ermöglichen.“ Darüber hinaus gebe es unzählige Frauen, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten. Hier könne die Vier-Tage-Woche noch sehr viel Potenzial für den Arbeits- und Fachkräftemarkt heben. Damit berge sie auch die Chance für eine gerechtere Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern

So macht Dein Unternehmen mit

Die Studie basiert auf Freiwilligkeit. Das heißt, die Unternehmensleitung muss einverstanden sein und mitmachen. Unternehmen, die sich beteiligen, erhalten kostenfrei eine Beratung zur Umsetzung der Vier-Tage-Woche und eine wissenschaftliche Begleitung während der Pilot-Phase.

Wenn Betriebsräte mit ihrem Unternehmen mitmachen wollen, sollten sie das mit ihrer IG Metall-Geschäftsstelle absprechen. Hintergrund ist, dass es für tarifgebundene Unternehmen das tarifrechtlich ermöglicht werden müsste.

Alle Informationen gibt es auf der Website des Projekts: www.4tagewoche.org

Darüber hinaus gibt es am 21. September eine erste Informationsveranstaltung live in Berlin. Eine digitale Teilnahme ist ebenfalls möglich. In diesem offiziellen Launch Event wird die Pilot-Studie präsentiert und mit Wirtschaft und Politik diskutiert. Die Anmeldung ist ebenfalls über die Website des Projekts möglich.

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