Betriebsratswahl 2022 - Hochrechnung
„Team IG Metall“ gewinnt deutlich bei der Betriebsratswahl

76 Prozent der Betriebsratsmandate gehen an das "Team IG Metall" - mehr als bei der letzten Wahl 2018 (71 Prozent). 38 Prozent neue Betriebsräte sind dabei. Und sie sind im Schnitt jünger und weiblicher. Das zeigt die bisherige Auszählung in 58 Prozent der Betriebe.

5. Juli 20225. 7. 2022


Bei den Betriebsratswahlen 2022 zeichnet sich ein deutlicher Zugewinn für die IG Metall ab: Fast 76 der Betriebsratsmandate gehen an das „Team IG Metall“ – 5 Prozent mehr als bei der letzten BR-Wahl 2018. Das zeigt eine erste Hochrechnung nach Auszählung der Stimmen in 5717 Betrieben (58 Prozent aller Betriebe im Betreuungsbereich der IG Metall) und 45.000 von insgesamt etwas über 50.000 Mandaten.

Zulegen konnte die IG Metall besonders in den kleineren Betrieben, jedoch auch bei Großbetrieben wie Ford, VW und Opel, obwohl oft deutlich mehr Listen antraten als 2018.
 

38 Prozent neue Betriebsräte gewählt

Viele neue Leute sind dabei: 38 Prozent der Betriebsräte sind 2022 erstmals in den Betriebsrat gewählt worden. Und in 445 Betrieben haben die Beschäftigten das erste Mal überhaupt einen Betriebsrat gewählt. Damit bestätigt sich der Trend, der im Laufe des Frühjahrs bereits in vielen Betrieben erkennbar war: Das Interesse an Betriebsratsarbeit steigt, auch bei kaufmännischen Beschäftigten und Ingenieuren. Zudem sind die neuen Betriebsratsgremien im Schnitt jünger und weiblicher geworden.
 

Gemeinsam mehr erreichen

„Wir sind als „Team IG Metall“ bei den Betriebsratswahlen angetreten – mit großem Erfolg“, erklärt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Wir haben den Beschäftigten ein Angebot gemacht: Lasst uns die Dinge zusammen gestalten. Das ist von den Kolleginnen und Kollegen sehr gut angenommen worden. Die Menschen merken, dass sie gerade in fordernden Zeiten gemeinsam mehr erreichen.“

Mitbestimmen, mitgestalten – statt von der Geschäftsführung vor vollende Tatsachen gestellt zu werden: Das war für viele der neuen Kandidatinnen und Kandidaten das zentrale Motiv. Das hat auch in bereits gewerkschaftlich gut organisierten Betrieben mit langjährigen Betriebsratsstrukturen dazu geführt, dass deutlich mehr Kandidatinnen und Kandidaten im „Team IG Metall“ zur Betriebsratswahl antraten – auch aus Bereichen, die bislang unterrepräsentiert werden, etwa im kaufmännischen Bereich und im Engineering (siehe unten).

Die rechtsgerichtete Pseudogewerkschaft „Zentrum Automobil“ (ZA) hat ihr selbsterklärtes Ziel, der IG Metall Stimmen abzujagen, klar verfehlt. Nachdem ZA 2018 lediglich 19 von über 50801 Mandaten holen konnte, hat ZA nach der bisherigen Hochrechnung noch weiter verloren. In Leipzig etwa halbierten sich die ZA-Mandate bei BMW von 4 auf 2 und bei Porsche von 2 auf 1.
 

Jetzt Schulungen für neue Betriebsräte

Nach der Kampagne zur Betriebsratswahl geht es im „Team IG Metall“ nun darum, die neu gewählten Betriebsräte fit für die gemeinsame Arbeit für die Beschäftigten in den Betrieben zu machen. Die Geschäftsstellen der IG Metall bieten dazu spezielle Veranstaltungen und Seminare an. An die regionalen Einführungsseminare vor Ort schließen sich weitere, vertiefende Seminare der IG Metall an, insbesondere die Schulungsreihe „BR kompakt“.

„Es ist wichtig für unsere Jobs, dass wir mitbestimmen“

Beim Gabelstaplerbauer Still in Hamburg traten 78 Kandidatinnen und Kandidaten im "Team IG Metall" zur Betriebsratswahl 2022 an - rund ein Drittel mehr als bei der letzten Wahl 2018. Auch Nicole von Geldern und Jan Strutz haben erstmals kandidiert. Sie wollen mitgestalten, statt vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

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Nicole von Geldern, Einkauf, Still Hamburg

„Es ist wichtig für unsere Jobs, dass wir mitbestimmen. Wir Beschäftigten hätten Ideen, wie es besser läuft – und auch die Erfahrung. Der Betriebsrat hat Treffen mit uns Beschäftigten organisiert, uns als Experten unserer Arbeit beteiligt und auch einige unserer Vorstellungen durchgesetzt. Wir müssen noch mehr Leute dafür gewinnen, sich zu engagieren und in die IG Metall einzutreten.“

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Jan Strutz, Entwicklung, Still Hamburg

„Still ist ein guter, sympathischer Arbeitgeber. Aber es geht besser, wenn man gehört wird, anstatt vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Mir geht es auch um strategische Fragen zur Zukunft unseres Standorts. Die hängt nicht nur davon ab, ob Produkte verlagert werden, sondern auch welche Produkte wir für die Zukunft entwickeln. Das ist entscheidend, um langfristig den Erfolg unseres Standorts zu sichern.“

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