„Wir wollen diese Transformation so gestaltet haben, dass niemand Angst und Sorge um seine Existenz haben muss“, sagt Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Daimler AG. Dafür will Brecht gemeinsam mit den Beschäftigten und der IG Metall Druck auf den Vorstand aufbauen. Eine der nun gestarteten Aktionen: Der Vorstand bekommt einen Denkanstoß verpasst – beziehungsweise ganz viele Denkanstöße. Wie die Zukunft zu sichern ist, das können die Beschäftigten von Daimler dem Vorstand per Postkarte wissen lassen, auch alle anderen Metallerinnen und Metaller können sich mit ihrer Unterschrift solidarisch zeigen. Unterschriften und Postkarten werden dem Vorstand dann bei der nächsten Aufsichtsratssitzung zugestellt. Zehntausende sollen es werden.
„Damit setzen wir ein Zeichen, was Zukunftssicherung für uns bedeutet: Wir wollen mehr über kluge Zukunftsinvestitionen und Qualifizierungsmaßnahmen sprechen, die die Beschäftigten im Blick haben. Nicht über Sparen mit dem Ziel des Arbeitsplatzabbaus“, erklärt Brecht.
Kaputtsparen und Stellen abbauen, nicht mit der IG Metall
Der Daimler-Vorstand ist dabei sich beim Thema Transformation ordentlich zu verzetteln. Dazu drei Beispiele:
Beispiel 1: In Untertürkheim sollen 4000 Stellen abgebaut werden. Da dank des Einsatzes des Daimler Betriebsrats und der IG Metall betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind, soll der Schrumpfungsprozess durch Nichtbesetzung von Stellen und Abfindungsangeboten geschehen. Deutschlandweit und weltweit plant der Konzern noch weitere kräftige Einschnitte. Dabei steht fest: Was heute verschwindet, kann nicht transformiert werden. Transformation kann nur mit den gut ausgebildeten Fachkräften gelingen.
Beispiel 2: Für das Mercedes-Werk Berlin-Marienfelde kündigte die Konzernleitung einen Investitionsstopp an. Während wenige Kilometer entfernt Wettbewerber Tesla saftig investiert, um ein Werk aufzubauen und das Thema Elektromobilität weiter voranzupeitschen, hisst der Daimler-Vorstand in seinem ältesten Werk und Traditionsstandort die weiße Fahne und legt die Hände in den Schoß. Was der Investitionsverzicht langfristig für das Daimler-Werk und seine Beschäftigten bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen. Der einstige Werksleiter hat das sinkende Daimlerschiff bereits verlassen und bei Tesla angeheuert.
Beispiel 3: Auch im Nutzfahrzeugbereich wird der Wind rauer. Das Unternehmen plant mit einem drastischen Personalabbau und will Investitionen in herkömmliche Technologien kürzen! Dem Betriebsrat wurden in Gesprächen mehrere Varianten vorgestellt, was passieren kann. Ein Beschäftigungsszenario sieht gar eine Halbierung der heutigen Mannschaft vor!
Diese drei Beispiele und viele weitere zeigen: Daimler ist auf dem besten Wege, sich kaputtzusparen. Aber nicht mit dem Daimler-Betriebsrat, nicht mit der IG Metall. Innovation und Zukunftsgestaltung geht anders „Wir brauchen in dieser Zeit der Transformation, der großen Veränderungen in der Autoindustrie ein positives Zukunftsbild für jeden einzelnen Standort“, fordert deshalb Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, vom Daimler-Management.
Mit Investitionen und Qualifizierungen Daimler in die Spur bringen
Gemeinsam kämpfen die Beschäftigten aller Daimler-Standorte für ihre Zukunft. Für sie ist klar: Solidarität gewinnt. An der Spitze der Bewegung dabei sind der Daimler-Betriebsrat, die Vertrauensleute und die IG Metall. Alle wissen, wie man Zukunft sichert und die Transformation gestaltet. Das haben sie in der Vergangenheit bereits bewiesen. Gemeinsam fordern sie daher den Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius dazu auf:
- Investitionen in neue Technologien und Produkte an den bestehenden Standorten zu tätigen.
- Die Beschäftigten zu informiert und zu beteiligen. Der Wandel gelingt nur mit ihnen.
- An allen Standorten die Beschäftigung zu sichern und die sich im Wandel liegenden Chancen durch Qualifizierungsoffensiven zu nutzen.
Mit wenigen Klicks kannst du die Daimler-Beschäftigten unterstützen
Zukunftssicherung ist eigentlich ganz einfach, wie die drei Forderungen der IG Metall und des Daimler Betriebsrats beweisen. Nur der Daimler-Vorstand will das nicht verstehen. Jetzt kannst du ihm auf die Sprünge helfen. Egal, ob du bei(m) Daimler schaffst oder ob du dich mit den Beschäftigten solidarisieren willst. Hier kommst du zur Onlineaktion „Zukunft Daimler“: Bewegung jetzt. Jede Stimme zählt, nur gemeinsam sind wir stark.
Zur Onlineaktion „Zukunft Daimler“