Respekt! Zeichen setzen für Menschlichkeit und gegen Rassismus
„Solidarität und Zusammenhalt sind der Kitt der Gesellschaft“

Die Initiative Respekt! lebt. IG Metall-Vorstandsmitglied Irene Schulz erklärt im Interview, was die Initiative leistet und wie man Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Respekt, Menschlichkeit und Vielfalt setzen kann.

16. Dezember 201616. 12. 2016


Was macht die Initiative „Respekt!“? 

Irene Schulz: Sie setzt deutliche Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit. Die IG Metall unterstützt die Initiative maßgeblich – schon seit mehreren Jahren. Inzwischen steht sie komplett unter dem Dach der IG Metall. In den Betrieben arbeiten Beschäftigte ganz unterschiedlicher Herkunft zusammen und streiten gemeinsam erfolgreich für gute Arbeit. Integration geht am besten durch Ausbildung und Arbeit.

Mit unserer Initiative wollen wir sichtbar machen, dass Respekt, Solidarität und Zusammenhalt der Kitt in dieser Gesellschaft sind. Viele Metallerinnen und Metaller erfüllen die Initiative „Respekt!“ vor Ort mit Leben. Respekt!-Schilder als sichtbare Erkennungszeichen der Initiative in und an Betrieben, Fußballturniere, Bildungsveranstaltungen oder Kulturfeste stehen beispielhaft für dieses Engagement. Gerade in Zeiten wachsender Gewalt von Rechtsaußen ist das Engagement gegen Rassismus und für Respekt und Vielfalt unabdingbar.


Kannst Du ein paar Beispiele nennen?

Erst kürzlich haben der Betriebsrat und die Beschäftigten der Georgsmarienhütte gemeinsam mit der Geschäftsleitung und der IG Metall Geschäftsstelle Osnabrück die Botschaft der Initiative Respekt! in 15 Sprachen übersetzt. Sie wurde überall im Betrieb sichtbar und diskutiert. Auch bei Premium Aerotec in Bremen haben unserer Kolleginnen und Kollegen kürzlich mit einer Respekt-Schildanbringung ein sichtbares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit gesetzt. Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle Siegen haben unter dem Motto „Für Respekt! gegen jeden Rassismus“ ein Konzert organisiert. Aber das sind nur Beispiele. Es geht nicht darum, jemand hervorzuheben. Hinter Respekt! steht ein vielfältiges und buntes Engagement unserer Mitglieder. Und mit dem von der IG Metall beschlossenen Fonds, aus dem Aktionen finanziell unterstützt werden können, gibt es die Möglichkeit, das Engagement noch zu verstärken.


Gibt es auch Bildungsangebote zu aktuellen Themen wie Flucht, AfD oder Pegida?

Politische Bildung ist und war schon immer wichtig und hat mit dazu beigetragen, dass Menschen sich selbstbewusst und kritisch in diese Gesellschaft einbringen und beteiligen. Dafür steht das Bildungsangebot der IG Metall. Mit der Initiative Respekt haben wir unser Angebot deutlich ausgeweitet. Dazu gehört auch das Angebot von Argumentationstrainings, um offensiv Diskussionen im Betrieb, vor Ort und in den Seminaren aufzugreifen. Ohne erhobenen Zeigefinger, nicht belehrend oder moralisch erhöht. Mit guten Argumenten, die von einer offenen Gesellschaft überzeugen. Das Bildungszentrum Sprockhövel hat dazu jetzt ganz aktuell mit Unterstützung der Initiative Respekt! ein Arbeitsheft für unsere Referent(inn)en der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit entwickelt, das auch darüber hinaus eingesetzt werden kann.

Wir laden ein zu Netzwerktreffen für aktive Kolleginnen und Kollegen. Grundsätzlich haben wir für 2017 im zentralen Bildungsprogramm der IG Metall ein breites Angebot an Workshops und Seminaren.


Gibt es auch spezielle Angebote für junge Metallerinnen und Metaller?

Ja. Wir unterstützen die sogenannte Ausbildung von „Stammtischkämpferinnen und -kämpfern“. Dabei handelt es sich um Argumentationstrainings für Junge, die in Tagesschulungen angeboten werden. Die Initiative Respekt! kann Trainerinnen und Trainer vermitteln und übernimmt die Schulungskosten. Hier arbeitet die Initiative eng mit der IG Metall Jugend zusammen.


Wie können Metallerinnen und Metaller sich an der Initiative Respekt! beteiligen?

Am besten wenden sie sich an ihre zuständige Geschäftsstelle. Es gibt auch die Möglichkeit direkt bei Respekt anzufragen (respekt@igmetall.de). Die Initiative koordiniert die Zusammenarbeit mit der IG Metall-Geschäftsstelle vor Ort und hilft auch gerne bei organisatorischen Fragen weiter. Die Kolleginnen und Kollegen bieten gute Tipps und hilfreiche Anregungen. Auf der Homepage der Initiative www.respekt.tv werden kreative Ideen und Aktionsformen ausgetauscht. 

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