Mobilitätsszenarien für 2030
Diese Szenarien wollen wir verhindern

Der Klimaschutz erfordert eine Mobilitätswende und den Umbau der Industrie. Doch wie können wir das Klima schützen und gleichzeitig Arbeitsplätze und den Zugang zu bezahlbarer Mobilität erhalten? Dafür haben Metallerinnen und Metaller gemeinsam mit dem BUND verschiedene Szenarien entwickelt.

14. Dezember 202214. 12. 2022


 

2045 will die EU klimaneutral sein, besonders im Bereich Mobilität sind dafür noch einige Weichen zu stellen. Doch wo führen die möglichen Pfade hin? Werden Arbeitsplätze verloren gehen? Wird die Automobilindustrie oder die Bahnindustrie innovativ und erfolgreich sein oder werden beide durch internationale Wettbewerber abgehängt? Und werden unsere Anstrengungen überhaupt dazu führen, die Klimaschutzziele zu erreichen? Die IG Metall und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben sich Einflussfaktoren angeschaut, mögliche Szenarien beschrieben und strategische Schlussfolgerungen erarbeitet.


Aus Szenarien lernen

Die drei entwickelten Szenarien beschreiben Zukunftsbilder und skizzieren mögliche Entwicklungspfade. In aller Kürze zusammengefasst:

  • Szenario 1: Wir stellen uns vor: Deutschland verfolgt seine ambitionierten Ziele mit wenig zielführenden Formelkompromissen und nimmt kaum Geld für Zukunftsinvestitionen in die Hand, während andere Staaten in der Klima-, Mobilitäts- und Energiepolitik zügig vorangehen. Zur Folge hätte das: Deutschland kann seine Klimaschutzziele nicht einhalten und zudem verschwinden Arbeitsplätze.
  • Szenario 2: In diesem Szenario geht es insbesondere für die Automobilindustrie bergauf. Sie kann wachsen und Innovationen im Bereich des automatisierten Fahrens und der elektrischen Mobilität hervorbringen. Das bringt in der Autoindustrie gute Arbeitsplätze. Doch gleichzeitig stagnieren in diesem Szenario ÖPNV und Bahn. So erhöhen sich die CO2-Emissionen und die Klimaschutzziele würden deutlich verfehlt.
  • Szenario 3: Was wäre, wenn es im Land zu einem tiefgreifenden Wandel der Lebensstile kommt: ÖPNV, die Bahn und neue Mobilitätsdienstleistungen sind in diesem Szenario die gefragten Fortbewegungsmittel, PKW und Flugreisen dagegen die Verlierer. Deutschland würde so zwar die Klimaschutzziele erreichen, gleichzeitig aber viele gute Arbeitsplätze verlieren.
     

Fehler verhindern, bevor sie gemacht werden

Aus Fehlern lernt man, so heißt es. Doch manche Fehler sollte man einfach nicht begehen, sonst sind am Ende massenhaft Arbeitsplätze verloren oder der Klimaerwärmung ist nichts mehr entgegenzusetzen. In ihrem Gedankenexperiment haben die IG Metall und der BUND daher Fehler analysiert, die es zu verhindern gilt, wie mangelnde Investitionen in den ÖPNV und Bahnverkehr. Zeitgleich müssen die Weichen aber so gestellt werden, dass die positiven Aspekte, die in diesen Szenarien auch stecken, erreicht werden − beispielsweise eine innovative Autoindustrie in Szenario 2. Deshalb hat sich die Gruppe zum Abschluss des Prozesses auch auf den Weg gemacht, ein wünschenswertes Zukunftsbild zu entwickeln.

Klar ist: Mobilität muss bereits 2030 anders gedacht, konzipiert und gelebt werden als heute. Der Weg in diese Zukunft wird steinig. Er wird nur dann ohne gesellschaftliche Brüche und Verwerfungen gelingen, wenn Arbeit und Umwelt zusammengedacht werden, wenn die angestrebte Wende als fairer Wandel politisch vorangetrieben wird. IG Metall und BUND wirken gemeinsam auf die Politik ein, dass dieser Wandel gelingt und nicht wie in den Szenarien Arbeitsplätze, Klimaschutz oder beides auf der Strecke bleibt.

Alle Details zu den Szenarien, den Schlussfolgerungen und möglichen Handlungsoptionen gibt es hier.

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