Ratgeber: Social Media
Facebook & Co. sicher anwenden

Der Umgang mit sozialen Netzen wie Facebook oder studiVZ erfordert viel Fingerspitzengefühl. Nicht jede Information ist für solche Netzwerke geeignet. Oft steckt der Teufel im Detail der Privateinstellungen. Wir geben Tipps und weisen auf die Risiken hin.

13. September 201213. 9. 2012


Für viele ist der Umgang mit sozialen Netzwerken das Selbstverständlichste auf der Welt. Die Plattformen werden genutzt, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren oder gemeinsame Interessen zu organisieren.

Die Mitgliedschaft beispielsweise in der „Facebook-Gemeinde“ ist nur auf den ersten Blick kostenlos. Denn in der digitalen Welt heißt die neue Währung: Informationen zur eigenen Person. Gezahlt wird mit der Preisgabe der persönlichen Daten im eigenen Profil. Darunter fallen auch Fotos und Videos, die – wie alle anderen Daten – nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) von Facebook dem Unternehmen zur kommerziellen Nutzung zur Verfügung stehen.


Auch Chefs surfen

Viele Nutzer ermöglichen über das Netz tiefe Einblicke in ihr Privatleben. Und da fangen die ersten Probleme schon an. Denn auch immer mehr Chefs sind im Netz unterwegs. Sie „googeln“ Stellenbewerber oder Beschäftigte im Internet oder in sozialen Netzwerken, um mehr über sie zu erfahren. Doch nicht nur der Chef liest mit. Auch Versicherungen, Adresshändler oder die Schufa sind scharf auf persönliche Daten.

Wer böse Überraschungen vermeiden will, sollte genau überlegen, welche Infos man im Netz tatsächlich über sich preisgeben will. Die wenigsten machen sich über ihre Privatsphären-Einstellungen bei Facebook Gedanken. Auch die Menüführung ist so unübersichtlich, dass sie nicht ernsthaft dazu einlädt, Profil-Einstellungenzu checken.


Datenstrip im Netz

Technisches Unwissen kann dann sogar die Ausbildung gefährden: Etwa, wenn man in Facebook eine Nachricht, die nur für eine bestimmten Gruppe gedacht war, versehentlich für alle Nutzer sichtbar macht. Dann ist das Gesagte öffentlich. Also auch das Gemaule über die Arbeit. Wer dabei sogar Betriebsgeheimnisse ausplaudert, kann gegen arbeitsvertragliche Pflichten verstoßen. Die Folge können Abmahnung oder (im Wiederholungsfall) gar Kündigung sein.

So wurde beispielsweise einem Beschäftigten gekündigt, weil er auf seinem Facebook-Profil einen Link zum Lied „Bück Dich hoch“ der Gruppe „Deichkind“ veröffentlicht hatte. Der Arbeitgeber begründete die Kündigung damit, dass ihm eine menschenverachtende Ausbeutung der Beschäftigten ohne Rücksicht auf deren Gesundheit sowie rechtswidrige Arbeitsbedingungen unterstellt worden sei. Jetzt ist der Fall vor Gericht – Ende offen. Auf Facebook & Co. ist also genau hinschauen angesagt.


Tipps zum Umgang mit Facebook

  • Einstellungen checken: Facebook ändert häufig die Privateinstellungen. Regelmäßige Kontrolle ist wichtig, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
  • Weniger ist mehr: Nicht jeden Gedanken posten. Was heute noch lustig ist, kann schon morgen böse Folgen haben.
  • Räume auf: Lösche Deine Pinnwand regelmäßig, damit peinliche Aussagen nicht ewig im Netz kursieren.
  • Fotofalle: Willst Du wirklich in jeder Lebenssituation fotografiert werden? Das Internet vergisst nichts. Bei Facebook trittst Du mit dem Hochladen von Fotos alle Rechte daran ans Netzwerk ab.
  • Was im Betrieb passiert, bleibt im Betrieb: Wer nach Feierabend auf Facebook über den Chef herzieht oder Produktinformationen und Betriebsgeheimnisse postet, riskiert den Job.
  • Profil-Daten: Persönliche Angaben auf das Nötigste beschränken. Geburtstag, Adresse und Kontodaten erst gar nicht hinterlegen.
  • Kontakt-Listen anlegen: Definiere verschiedene Empfängerkreise, um sicherzugehen, welche Freunde was sehen dürfen.
  • Suchmaschinen: Einstellen, dass man Dich über Suchmaschinen wie Google nicht mehr finden kann. So machst Du es anderen Nutzern schwer, Dir online nachzuspionieren. Das geht so: Unter „Privatsphäre-Einstellungen“ Haken bei „öffentlich“. Dann bei „Werbeanzeigen...“ auf „Einstellungen bearbeiten« klicken. Dann bei “Öffentliche Suche„ wieder “Einstellungen bearbeiten„. Dann Haken bei “Öffentliche Suche aktivieren„ entfernen.
  • Geotracking ausschalten: Facebook zieht Positionsdaten vom Handy. So weiß jeder – auch der Chef – wo Du Dich rumtreibst.
  • Facebook-App: Apps für Smartphones haben ihre eigenen Regeln. So werden Daten mit Facebook synchronisiert, selbst wenn dies nicht gewollt ist. Befasse Dich mit den Einstellungen und Rechten Deiner Apps.

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