Was bedeuten J45.0 oder J45.1 auf der Krankmeldung? Um Krankheiten einheitlich zu dokumentieren, müssen Ärztinnen und Ärzte diese Codes, sogenannte ICD-Codes, weltweit in der ambulanten Versorgung verwenden. ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“, zu Deutsch und vereinfacht: „Internationale Klassifikation der Krankheiten“.
Wozu dienen die Verschlüsselungen?
ICD- und OPS-Codes sind eine wichtige Grundlage für die Abrechnung von erbrachten medizinischen Leistungen, die Erstellung von Statistiken und Qualitätsberichten der Krankenhäuser. Mit dem ICD-Code werden weltweit Erkrankungen eindeutig zugeordnet. Dadurch können beispielsweise international vergleichbare Gesundheits- und Todesursachenstatistiken erstellt werden. Doch nicht nur in der Versorgung von Patientinnen und Patienten erfüllen die Codes ihren Zweck: Eine Nutzung dieser Daten in der Forschung liefert darüber hinaus beispielsweise Erkenntnisse zur Ausbreitung oder Vorbeugung von Krankheiten.
Auch in Arztbriefen und anderen medizinischen Dokumenten finden Patientinnen und Patienten diese Codes. Ohne eine Erläuterung können viele damit jedoch nur wenig anfangen, denn die offiziellen Diagnose- und Prozedurenschlüssel sind in einer Fachsprache verfasst, die für Nichtmediziner schwer zu verstehen ist.
Ein ICD-Code ist nach einer festgelegten Struktur aufgebaut, bei der jede Stelle ihre Bedeutung hat. Mit zusätzlichen Ziffern nach einem Punkt lässt sich die Diagnose spezifizieren: So verweist J45.0 auf vorwiegend allergisches Asthma bronchiale und J45.1 auf nicht allergisches Asthma bronchiale.
Das Gesundheitsportal des Bundesgesundheitsministeriums liefert Erklärungen zu den ICD-Codes. Einige Krankenkassen haben auch Apps, mit denen sich die Diagnosen entschlüsseln lassen.
Krankmeldung sofort an die Krankenkasse schicken
Du erhältst drei Exemplare Deiner Krankschreibung: eins für Dich selbst, ein weiteres für Deinen Arbeitgeber und ein Blatt für Deine Krankenkasse. Ein viertes Exemplar behält Dein Arzt. Auf der Ausfertigung für die Krankenkasse steht im ICD die Diagnose zu Abrechnungszwecken. Auf dem Durchschlag für Deinen Arbeitgeber darf diese Information nicht auftauchen.
Gesetzlich Versicherte haben die Pflicht, ihrer Krankenkasse die Krankschreibung rechtzeitig zu melden. Innerhalb von einer Woche nach Ausstellung sollte die Krankschreibung bei Deiner Krankenkasse sein. Diese Frist sollten besonders langfristig Erkrankte beachten, um nicht später einen möglichen Krankengeldanspruch zu verlieren. Deshalb solltest Du diese Frist im eigenen Interesse unbedingt einhalten.
Viele Arztpraxen nehmen inzwischen auch an dem elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung-Verfahren, kurz eAU genannt, teil. In diesem Fall übermittelt die Praxis die Krankmeldung von gesetzlich Krankenversicherten digital direkt an die Krankenkasse. Da bislang aber noch nicht alle Ärzte die technischen Voraussetzungen umgesetzt haben, können sie die eAU auch nicht übermitteln.
Unser Tipp: Frage unbedingt in Deiner Praxis nach, wie sie es handhabt! Druckt sie den "gelben Schein" auf Papier, musst Du ihn selbst an Deine Krankenkasse schicken. Die meisten Krankenkassen bieten inzwischen auch die Möglichkeit, Krankmeldungen über deren Apps zu scannen, hochzuladen und zu übermitteln.
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