TK Elevator
Aufzugsmonteure bei TK Elevator im Warnstreik

Bundesweite Warnstreiks der Aufzugtechnik-Beschäftigten bei TKE (vormals ThyssenKrupp Elevator). Sie fordern mehr Kilometergeld und Auslöse im Außendienst – nach über 20 Jahren ohne Anpassung. Sowie weniger Belastungen. Doch das Management will nun sogar über 55-Jährige zur Rufbereitschaft zwingen.

10. November 202310. 11. 2023


Die Aufzug- und Fahrtreppentechnikerinnen und -techniker bei TKE (vormals ThyssenKrupp Elevators) haben am Donnerstag mit Warnstreiks Druck gemacht. Sie fordern mehr Kilometergeld und mehr Auslöse für den Verpflegungsmehraufwand im Außendienst, sowie den Abbau von Belastungen.

Über 1000 Beschäftigte bundesweit legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder und demonstrierten für ihre Forderungen – in Berlin, Düsseldorf, Dresden, Erfurt, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Mannheim, München, Neuhausen bei Stuttgart und vielen weiteren Niederlassungen.
 

Über 20 Jahre keine Erhöhung für Auswärtstätigkeiten

In der mittlerweile zweiten Tarifverhandlung hat die Arbeitgeberseite endlich ein Angebot vorgelegt. Zwar wollen sie nun das Kilometergeld wie gefordert auf 38 Cent je Kilometer erhöhen. Bei der Auslöse (für den Verpflegungsmehraufwand im Außendienst) boten sie aber lediglich 5 Prozent mehr – nach 20 Jahren ohne Erhöhung. Zudem soll die Auslöse künftig nur um 1 Prozent jährlich steigen.

Die IG Metall jedoch fordert, dass die Auslöse mit den künftigen Tariferhöhungen mitsteigt. In der Aufzugsbranche gelten die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Doch dort sind die besonderen Bedingungen in Auswärtstätigkeiten aktuell nicht geregelt. Früher gab es dafür einen speziellen Bundesmontagetarifvertrag. Doch die Arbeitgeber haben den Bundesmontagetarifvertrag gekündigt. Seit über 20 Jahren sind daher Kilometergeld und Auslöse nicht mehr tariflich angepasst worden. Das wollen die IG Metall-Mitglieder bei TKE nun in einem neuen Tarifvertrag zu Auswärtstätigkeiten regeln.


Warnstreik-Demo der TKE-Beschäftigten in Dresden

 

Manager wollen über 55-Jährige zu Rufbereitschaft zwingen

Die Arbeitsbelastungen der Beschäftigten in Auswärtstätigkeiten sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die Arbeit ist schwer und gefährlich. Die Beschäftigten haben einen sehr hohen Termindruck, müssen rund um die Uhr erreichbar und immer schnell zur Stelle sein, trotz Stau und Parkplatzsuche. Zudem sind sie zunehmend auf sich allein gestellt und müssen immer mehr administrative Arbeit unterwegs per PC und Tablet erledigen.

Daher fordern die Beschäftigten bei TK Elevators (TK A, TK AW, TK F, TK Home, TK RC, Tepper) einen Abbau der Belastungen für alle.

Doch statt Belastungen abzubauen, wollen die TKE-Manager auch die über 55-Jährigen künftig zur Rufbereitschaft verpflichten. Völlig inakzeptabel aus Sicht der IG Metall-Tarifkommission.


Nächste Verhandlung am 5. Dezember

Trotz weit auseinanderliegender Positionen haben IG Metall und Arbeitgeber vereinbart, im Dezember den Versuch zu starten, ein Verhandlungsergebnis zu erzielen. Finaler Termin ist der 5. Dezember.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen