Auch nach acht Streikwochen gibt es bei der Riva-Belegschaft keine Anzeichen von Ermattung: „Wir sind noch frisch, Riva an den Tisch“ – dieser Schlachtruf war am Montag dutzendfach vor der IG Metall-Zentrale in Frankfurt am Main zu hören.
Rund 130 Beschäftigte der Riva-Standorte Trier und Horath waren angereist, um ihre Verhandlungsdelegation zu unterstützen. Vor Ort waren auch Beschäftigte aus anderen Betrieben und ein Vertreter der italienischen Metallgewerkschaft FIOM vom Riva-Standort Genua. Dazu Kollegen aus dem Brandenburger Riva-Stahlwerk, in dem der Kampf für einen Tarifvertrag bereits erfolgreich war.
Direkte Konfrontation
Die Verhandlungsrunde am Montag in Frankfurt war die bislang letzte in dem seit Monaten andauernden Tarifkonflikt.
„Die Riva-Vertreter haben eine Rolle rückwärts gemacht“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Uwe Zabel. „Für 2019 keine Entgelterhöhung, Angleichung an den jetzigen ERA-Stand erst in fünf Jahren, im Gegenzug keine Tariferhöhungen und keine Tarifbindung. Die Kernforderung – eine Anerkennung der Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen – erfüllen sie weiterhin nicht.“
Riva-Beschäftigte demonstrieren vor dem Verhandlungsort in Frankfurt am Main. (Foto: Frank Rumpenhorst)
„Die Haltung der Arbeitgeberseite ist völlig unverständlich“, sagte Jörg Köhlinger, Leiter des Bezirks Mitte der IG Metall. „Das Management verweigert den Beschäftigten in Trier und Horath die geltenden Tarifstandards, während die italienische Presse gleichzeitig vermeldet, dass das Jahr 2018 für den Riva-Konzern ein goldenes Jahr gewesen sei, der Nettogewinn sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt habe. Wir fordern, dass gute Arbeit auch gut bezahlt wird.“
Entschlossene Haltung
Am Ende der Verhandlungsrunde zogen die Riva-Beschäftigten in den Verhandlungsraum und konfrontierten die Unternehmensdelegation direkt mit ihren Forderungen. Das Riva-Angebot stieß auf einhellige Ablehnung.
Das bedeutet: Der unbefristete Streik geht weiter, nun bereits in der neunten Woche.
Die Kampfbereitschaft der Belegschaft ist trotz des zähen Ringens ungebrochen: „Die Streikfront steht, für uns zählt nur der Tarifvertrag“, sagte ein Riva-Beschäftigter während der Verhandlungsrunde in Frankfurt. „Wir haben uns auf einen langen Kampf eingestellt. Zur Not stehen wir Weihnachten noch hier.“
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