Kürzere Arbeitszeiten für die Beschäftigten in den Textilen Diensten: Die IG Metall und der Arbeitgeberverband intex haben bei der dritten Tarifverhandlung ein Ergebnis erzielt und dabei eine stufenweise Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart. Bis zum 31. Dezember 2021 arbeiten die Beschäftigten 38 Stunden in der Woche, im Jahr 2022 geht es runter auf 37,5 Stunden und ab 2023 dann auf 37 Stunden – im Osten wie im Westen.
„Endlich reduziert sich die manteltarifvertragliche Arbeitszeit für die Kolleginnen und Kollegen im Osten auf 37 Stunden. Ein historischer Schritt zur Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an die im Westen ist geschafft“, erklärt Miriam Bürger, Verhandlungsführerin der IG Metall.
Mehr Geld in zwei Stufen
Zudem erhalten die Beschäftigten ab März diesen Jahres 2,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. Ab August 2021 gibt es dann weitere zwei Prozent mehr, wiederum aber mindestens 60 Euro im Osten und 50 Euro im Westen. „Das stärkt vor allem die unteren Entgeltgruppen überproportional“, betont Bürger.
„Alle Kolleginnen und Kollegen bekommen in zwei Stufen mindestens 100 Euro mehr. Über die gesamte Laufzeit ist das in der Lohngruppe II im Westen ein Plus von 5,2 Prozent und im Osten in der Lohngruppe II sogar ein Plus von 6,5 Prozent“, sagt die Verhandlungsführerin der IG Metall. „Die Mindestbeträge führen auch zu einer Angleichung der Entgelte im Osten an die im Westen.“ Die Laufzeit endet am 31. Mai 2022.
Verbesserte Altersteilzeitregelung
Die IG Metall hat sich mit dem Arbeitgeberverband intex außerdem darauf verständigt, dass der „Tarifvertrag zur Förderung der Alterszeit (ATZ)“ fortgeführt wird. Auch die Konditionen verbessern sich: Der Aufzahlungsbetrag erhöht sich ab März 2020 für neu abgeschlossene Verträge um 25 Euro.
Jahressonderzahlung und Weihnachtsgeld steigen an. Für den Osten jeweils um 60 Euro im Jahr 2020 und im Jahr 2021. Die Auszubildenden in den Textilen Diensten profitieren ebenfalls – die Vergütungen erhöhen sich und es kommt zu einer Angleichung zwischen Ost und West.
Druck der Beschäftigten wirkt
„Der Druck der Beschäftigten hat sich absolut ausgezahlt“, sagt IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. Aktionen gab es zuvor unter anderem bei Alsco in Berlin, Köln, Merseburg und Metzingen, bei Bardusch in Geldern und Siedenburg, bei CWS in Neuss und Reutlingen, bei Mewa in Bottrop, Hameln und Meißenheim und bei Wulff in Neumünster.
In den tarifgebunden Betrieben der Textilen Dienstleistungen arbeiten rund 23.000 Beschäftigte. Sie reinigen beispielsweise Berufskleidung für die Industrie und Wäsche für Krankenhäuser.
Tarifinformation Textile Dienste 07/2020 (PDF)