Betriebsrat bei A-Kaiser vereinbart Reduzierung der Leiharbeit
Autozulieferer A-Kaiser übernimmt jedes Jahr 15 Leiharbeiter

Jedes Jahr fünf Prozent weniger Leiharbeiter. Das hat der Betriebsrat beim Autozulieferer A-Kaiser im niederbayerischen Aicha per Betriebsvereinbarung durchgesetzt. Gerade sind elf Leiharbeiter übernommen worden.

24. Oktober 201824. 10. 2018


Elf Leiharbeiter sind gerade beim Autozulieferer A-Kaiser im niederbayerischen Aicha vorm Wald übernommen worden. Sie profitieren von einer neuen Betriebsvereinbarung, die der Betriebsrat Mitte September abgeschlossen hat. Die Vereinbarung schreibt vor, dass die Firma jedes Jahr 15 Leiharbeiter übernimmt – zunächst für ein Jahr befristet. Zugleich wird die Anzahl der Leiharbeiter jedes Jahr um fünf Prozent reduziert.

Der im März neu gewählte Betriebsrat hat die Leiharbeit zum Top-Thema gemacht. „Die Leiharbeit platzt bei uns aus allen Nähten. Fast 200 unserer 720 Beschäftigten sind Leiharbeiter“, kritisiert der Betriebsratsvorsitzende Werner Müller. „Daher war klar: Die Leiharbeit wird als erstes angepackt.“

 

A-Kaiser-Betriebsräte Andreas Süß (links) und Werner Müller (Foto: IG Metall)


Zudem steigen auch die Löhne, um 2,5 Prozent jetzt und um 1,8 Prozent im nächsten Jahr – in Summe um 4,3 Prozent, also auf ähnlichem Niveau wie die Tariferhöhung in der Metall- und Elektroindustrie im Frühjahr. Das hat die Geschäftsführung in Gesprächen zugesagt. Bei A-Kaiser gilt derzeit kein Tarifvertrag.


Neuer Betriebsrat unter dem Motto „Zeit für den Wechsel“

„Zeit für den Wechsel“ – unter diesem Motto war die Liste des neuen Betriebsratsvorsitzenden Müller und seines Stellvertreters Andreas Süß im Frühjahr erstmals zur Betriebsratswahl angetreten. „Für mich war der Hauptgrund, dass die IG Metall in der Firma nicht mehr präsent war“, erklärt Müller. „Die Belegschaft fühlte sich nicht mehr vertreten und war sehr unzufrieden. Ich wollte das ändern und den Schulterschluss mit der IG Metall wieder suchen.“

Die Belegschaft, darunter viele tschechische Kolleginnen und Kollegen, sah das genauso: Die Liste „Zeit für den Wechsel“ bekam bei der Wahl mit Abstand die meisten Stimmen. Und obwohl sich das Betriebsratsgremium aus mehreren Listen zusammensetzt, ziehen alle Betriebsräte an einem Strang.


IG Metall gewinnt weitere Mitglieder

Nach der Regelung und Begrenzung der Leiharbeit und der Lohnerhöhung hat der Betriebsrat die Wahl einer Jugend- und Auszubildendenvertretung eingeleitet – zum ersten Mal in der Geschichte der Firma.

In den nächsten Monaten will sich der Betriebsrat nun qualifizieren, um die künftigen Herausforderungen meistern zu können. Zudem gewinnen Müller, Süß und die anderen IG Metall-Betriebsräte weitere Beschäftigte für die IG Metall. Gerade haben innerhalb einer Woche 20 Beschäftigte ihre Beitrittserklärung unterschrieben.

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