IG Metall-Amnesty-Aktion Belarus
Freiheit für verhaftete Gewerkschafter in Belarus

Die Lage der unabhängigen Gewerkschaften in Belarus ist dramatisch. Praktisch die gesamte Führungsspitze befindet sich im Gefängnis. Die IG Metall und Amnesty International fordern ihre Freilassung. Helft mit, sammelt Unterschriften, schreibt Protestbriefe.

22. Februar 202322. 2. 2023


Seit der Krieg in der benachbarten Ukraine tobt, nutzt der Diktator Lukaschenko die Gelegenheit, die unabhängigen Gewerkschaften von Belarus zu zerschlagen. Eine Verhaftungswelle folgt auf die nächste. In einem Schauprozess wurden Mitte Februar erneut zehn Gewerkschafter zu langjährigen Haftstrafen wegen Hochverrats verurteilt. Die Betroffenen versuchten in zwei großen Fabriken in der Region Homel Streiks zu organisieren. Ihre Tätigkeit wurde von belarussischen Behörden als extremistisch eingestuft.

Je dramatischer die Lage, umso dringender ist es, dass sich die Gewerkschaften im Westen für die verhafteten Kolleginnen und Kollegen in Belarus einsetzen. Die IG Metall kooperiert mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und fordert die Freilassung der unschuldig Inhaftierten.

Ihr könnt Aktionen im Betrieb wie Unterschriftensammlungen unterstützen und Protestbriefe schreiben. Die Kolleginnen und Kollegen in Belarus wurden nur deshalb verurteilt, weil sie sich für die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen eingesetzt haben. Die Betroffenen sind bereits zu teilweise sehr hohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren verurteilt worden. Für die älteren und gesundheitlich angeschlagenen Kolleginnen und Kollegen besteht – zumal bei verschärften Haftbedingungen – Gefahr für Leib und Leben.
 


Eure Solidarität ist gefordert

Auch Ihr könnt viel für sie tun. Mögliche Aktionsformen sind:

  • Beschlüsse von Betriebsräten, Vertrauenskörpern, Delegiertenversammlungen und weiteren gewerkschaftlichen Gremien
  • Unterschriftensammlungen für die Freiheit der verfolgten, inhaftierten und verurteilten Kolleginnen und Kollegen in Belarus
  • Infostände am 1. Mai und bei anderen gewerkschaftlichen Veranstaltungen.

 

IG Metall und Amnesty setzen sich für Freilassung dieser Gewerkschafter ein

  • Aliaksandr Yarashuk, Vorsitzender des Kongresses der demokratischen Gewerkschaften in Belarus (BKDP), verurteilt zu vier Jahren Gefängnis
  • Siarhei Antusevich, stellvertretender Vorsitzender der BKDP, verurteilt zu zwei Jahren Gefängnis
  • Iryna But-Husaim, Finanzverantwortliche der BKDP, verurteilt zu eineinhalb Jahren Gefängnis
  • Henadz Fiadynich, ehemaliger Vorsitzender der Gewerkschaft der Beschäftigten in der Radioelektronik-Industrie (REP), verurteilt zu neun Jahren Gefängnis in verschärftem Vollzug
  • Vasil Beresnieu, kommissarischer Vorsitzender der REP, verurteilt zu neun Jahren Gefängnis in verschärftem Vollzug
  • Vatslau Areshka, Redakteur der Gewerkschaftszeitung der REP, verurteilt zu acht Jahren Gefängnis.

    Noch drastischer hat es folgende Gewerkschafter getroffen, die im Schauprozess in Homel im Februar 2023 zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, obwohl sie ein demokratisches Grundrecht ausgeübt haben:
    Aliaksandr Kapshul, 15 Jahre Haft
    Uladzimir Zhurauka, 15 Jahre Haft
    Siarhei Shelest, 14 Jahre Haft
    Andrei Paheryla, 14 Jahre Haft
    Aliaksandr Hashnikau, 14 Jahre Haft
    Siarhei Dziuba, 12 Jahre Haft
    Ihar Mints, 12 Jahre Haft
    Valyantsin Tseranevich, 12 Jahre Haft
    Syarhey Shametska, 12 Jahre Haft
    Hanna Ablab, 11 Jahre Haft

Protestbriefe und Unterschriftensammlungen an Botschaft von Belarus

Adressiert die Unterschriftensammlungen und Beschlüsse an die Botschaft von Belarus, Am Treptower Park 32, 12435 Berlin, E-Mail: germany@mfa.gov. Für die Freilassung der inhaftierten Gewerkschafter:innen könnt ihr auch hier online unterschreiben.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen