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So hat auch die Idee für die Mahnwache vor der EZB, die von der Vertrauenskörperleitung Saarstahl kam, einen bitteren Hintergrund: Bei der Stahl Holding Saar (SHS) wurde gerade angekündigt, dass 1500 Stellen abgebaut und weitere 1000 Arbeitsplätze ausgelagert werden sollen. Auch hier zeigt sich: Unterm Strich werden heimische Hersteller für ihre klimafreundliche Produktion bestraft. Dennoch möchten sie ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie sind gewillt, die Produktion umzustellen – vom Kochen mit Kokskohle auf die Reduktion mit Wasserstoff. Das Ergebnis wäre eine komplett klimaneutrale Stahlproduktion. Doch dafür brauchen die Betriebe politischen Rücken- statt Gegenwind.
Klimafreundliche Produktion muss unterstützt werden
Das betonte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter Mitte der IG Metall bei der Mahnwache: „Die deutsche und die europäische Politik müssen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Stahlindustrie in Deutschland und Europa wettbewerbsfähig bleibt.“
Auch Armin Schild, Gewerkschafter der IG Metall und geschäftsführendes Vorstandstandsmitglied des „N3tzwerk Zukunft der Industrie“, verdeutlichte: „Wir müssen jetzt eine aktivere Industriepolitik umsetzen, die sich an gemeinsamen Leitmotiven ausrichtet. In vielen Unternehmen werden nämlich jetzt strategische Investitionsentscheidungen getroffen.“
Deshalb hat die IG Metall Forderungen und Positionen herausgearbeitet, die sich an die Vorstände der Stahlunternehmen und an die Bundesregierung richten. Ziel ist der Umbau der Stahlindustrie zu einer CO2-freien Stahlproduktion. Die deutsche und europäische Stahlindustrie müssen die Technologieführerschaft in der klimaneutralen Stahlerzeugung übernehmen. Der Umbau muss so gestaltet werden, dass die Arbeitsplätze erhalten und gesichert werden.
Die IG Metall fordert, ...
- dass aus dem EU-Ausland importierter Stahl mit schlechteren Umweltwerten mit einer Umweltabgabe, einer Green-Border-Tax, besteuert werden muss,
- dass die EU-Kommission und die Bundesregierung Förderprogramme in Milliardenhöhe zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie auflegen müssen, um die notwendigen und beschlossenen CO2-Einsparungen zu erreichen,
- dass sich Bundesregierung und Europäische Union dafür einsetzen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen und deutschen Stahlindustrie zu sichern und ganze Wertschöpfungsketten zu erhalten – beginnend mit dem Stahl bis hin zum Endprodukt.
Stephan Ahr, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Saarstahl AG, betonte zum Abschluss der Mahnwache vor den Kolleginnen und Kollegen der Stahlindustrie: „Sie müssen sich in Brüssel und Berlin jetzt endlich bewegen. Wir jedenfalls werden für jeden Arbeitsplatz kämpfen.“