„Die Beschäftigten haben gezeigt, was man erreichen kann, wenn man sich organisiert und zusammensteht“, meint Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Sie haben es geschafft – nach zwei Wochen Streik: Nach acht Stunden Verhandlungen haben sich die IG Metall und der Arbeitgeber am Dienstagabend auf einen Tarifvertrag für die rund 500 Beschäftigten beim Elektromotorenhersteller Schabmüller im oberpfälzischen Berching / Bayern geeinigt.
22-Prozent-Lücke zum Metall-Tarif wird schrittweise geschlossen
Bislang beträgt der Entgeltabstand der Schabmüller-Beschäftigten zum Flächentarifvertrag noch 22 Prozent.
Das nun erzielte Verhandlungsergebnis über den neuen Tarifvertrag legt fest, dass die Löhne und Gehälter der Beschäftigten bis zum 1. Januar 2030 in sechs Schritten auf das Niveau des Tarifs der Metall- und Elektroindustrie angehoben werden.
Ebenfalls auf das Niveau des Flächentarifvertrags angehoben werden in vier Schritten die beiden jährlichen Sonderzahlungen tarifliches Zusatzgeld und Transformationsgeld.
Die individuelle Wochenarbeitszeit sinkt von 40 Stunden in vier Schritten bis zum 1. Juli 2029 auf 37,5 Stunden.
Außerdem werden bereits ab Mai 2024 alle prozentualen Tariferhöhungen, die die IG Metall in den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie erzielt, auch für Schabmüller übernommen.
Zudem erhalten die Beschäftigten jetzt im Juni 2024 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 600 Euro.
IG Metall-Mitglieder bei Schabmüller stimmen mit Ja
Nach der gewählten Tarifkommission haben nun auch die IG Metall-Mitglieder dem Tarifergebnis in einer Urabstimmung zugestimmt.
„Die Beschäftigten wollten die ganze Zeit einfach nur faire Löhne und Arbeitszeiten und damit auch von der hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung der Firma profitieren“, erklärt Olga Redda, Verhandlungsführerin und Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg. „Das bekommen sie nun mit diesem Tarifvertrag. Der Arbeitgeber hat am Ende Vernunft gezeigt und lösungsorientierte Verhandlungen mit uns geführt. Die Firma wird auch wirtschaftlich davon profitieren, dass sie jetzt eine zufriedene Belegschaft hat.“
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