Metallhandwerk Niedersachsen
Rentenplus und mehr Geld für Metallhandwerker

Früher in Rente, ohne Abschläge: Das geht künftig im Metallhandwerk sowie in der Bau- und Landmaschinentechnik in Niedersachsen. Die Arbeitgeber zahlen für Beschäftigte ab 50 Jahren monatlich 50 Euro zusätzlich in die Rentenkasse. Das hat die IG Metall durchgesetzt.

2. Mai 20182. 5. 2018


50 Euro im Monat zusätzlich in die Rentenkasse für Beschäftigte ab 50 Jahre: Das hat die IG Metall im Metallhandwerk sowie in der Land- und Baumaschinentechnik in Niedersachsen durchgesetzt. Dadurch können Beschäftigte früher ohne Abschläge in Rente gehen. Hierzu vereinbarte die IG Metall einen Tarifvertrag zur Einführung von Wertguthaben und zum Ausgleich von Rentenabschlägen mit dem Landesverband Metall Niedersachsen und dem Handelsverband Land- und Baumaschinentechnik Niedersachsen.

„Erstmals dokumentieren zwei Arbeitgeberverbände zusammen mit der IG Metall, dass Beschäftigte nicht bis zum Erreichen des 67. Lebensjahres arbeiten können“, erklärt IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.


Mit monatlich 50 Euro zusätzlich früher in Rente

Der neue Tarifvertrag gilt ab 1. Mai und sichert für Beschäftigte ab dem 50. Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf eine monatliche Zusatzzahlung der Arbeitgeber in die Deutsche Rentenversicherung in Höhe von 50 Euro, um einen früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben ohne Rentenkürzung zu ermöglichen. Die Beschäftigten können freiwillig einen zusätzlichen Beitrag leisten.

Wer beispielsweise mit 67 Jahren eine Rente von monatlich 1200 Euro erwartet, jedoch schon mit 65 Jahren aufhören will, hat normalerweise 86,40 Euro weniger Rente im Monat. Diesen Rentenabschlag kann ein heute 50-jähriger Beschäftigter künftig annähernd ausgleichen, wenn er auf die zusätzlichen 50 Euro Rentenbeitrag vom Arbeitgeber noch einmal selbst 50 Euro drauflegt. Er kann dann bereits mit 65 Jahren annähernd ohne Abschläge in Rente gehen.


3,2 Prozent mehr Geld – mehr selbstbestimmte Arbeitszeit

Außerdem erhalten die Beschäftigten künftig mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit. Der Tarifvertrag sieht vor, dass Beschäftigte Zeitguthaben ansparen können, unter anderem für Pflege- und Elternzeit, befristete Teilzeit, Qualifizierungszeiten oder auch für den vorgezogenen Ruhestand.

Zudem gibt es im Metallhandwerk sowie in der Bau- und Landmaschinentechnik Niedersachsen 3,2 Prozent mehr Entgelt ab 1. Juli 2018 sowie weitere 2,8 Prozent mehr ab September 2019. Die Vergütungen für Auszubildende steigen überproportional: Sie erhalten je nach Ausbildungsjahr ab Juli acht bis 12 Prozent mehr – sowie ein Plus von 20 Euro ab September 2019.

Von dem Tarifabschluss profitieren 40 000 Beschäftigte in 1900 Betrieben in Niedersachsen und Bremerhaven.

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