Kfz-Tarifrunde 2023
Tarifabschluss: mehr Geld im Kfz-Handwerk

Die Beschäftigten im Kfz-Handwerk bekommen spürbar 8,6 Prozent mehr Geld. Die IG Metall hat mehr Prozente und zwei Inflationsausgleichsprämien ausgehandelt.

21. April 202321. 4. 2023 |
Aktualisiert am 9. Mai 20239. 5. 2023


Der Pilotabschluss der IG Metall im Kfz-Handwerk in Baden-Württemberg, der in fast allen Tarifgebieten inzwischen übernommen ist, bedeutet für die Beschäftigten in den tarifgebundenen Autohäusern und Kfz-Werkstätten spürbare dauerhafte Lohnerhöhungen sowie Inflationsausgleichsprämien.
 

  • bis Juli 2023: Inflationsausgleichsprämie 1500 Euro netto, Azubis 750 Euro
  • November 2023: 5 Prozent mehr Geld – 70 Euro mehr im Monat für Auszubildende
  • erstes Quartal 2024: Inflationsausgleichsprämie 1000 Euro netto, Azubis 500 Euro
  • Oktober 2024: 3,6 Prozent mehr Geld – 50 Euro mehr im Monat für Auszubildende


Die Laufzeit: 24 Monate, bis zum 31. März 2025

Kfz-Tarifrunde 2023

Prozente und Inflationsausgleichsprämien - das Ergebnis aus Baden-Württemberg

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„Dieser Tarifabschluss entlastet die Beschäftigten spürbar im Geldbeutel“, meint Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall für das Handwerk – und macht zugleich klar. „Gute Tarifverträge fallen nicht vom Himmel, sondern werden vor den Werkstatttoren erkämpft. Dieser Abschluss ist ein großer Verdienst aller Warnstreikenden.“
 

Viele Warnstreikende und neue Mitglieder

Seit Anfang April haben 23.000 Kfz-Beschäftigte mit Warnstreiks und Aktionen Druck gemacht – so viele wie seit Jahren nicht. In mehreren Städten kaman Kfz-Beschäftigte aus vielen Autohäusern und Kfz-Werkstätten zu gemeinsamen Demonstrationen zusammen. Die erfolgreichen Aktionen führen auch zu einer spürbaren Zunahme der IG Metall-Mitglieder in den Autohäusern. 

 

Andere Tarifgebiete ziehen jetzt nach

Der Pilot-Tarifabschluss wurde auch in den anderen Tarifgebieten verhandelt und ist inzwischen fast überall übernommen. Die Übernahme des Ergebnisses aus Baden-Württemberg ist bereits in Hamburg, Bayern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen im Saarland und für das Kfz-Handwerk Ostdeutschland erfolgt. Josef Windpassinger, einer der Verhandlungsführer der IG Metall, ist zufrieden mit dem Ergebnis. „Die vollen Auftragsbücher und die entsprechende hohe Belastung wird jetzt endlich angemessen entlohnt. Das ist gerecht und ein Zeichen des Respekts vor der geleisteten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen.“ 

„Das Kfz-Handwerk muss durch bessere Arbeitsbedingungen zukunftsfest gegen den Fachkräftemangel werden“, erklärt IG Metall-Vorstandsmitglied Ralf Kutzner. „Dorthin haben die Arbeitgeber jetzt einen ersten Schritt gemacht.“

Im Kfz-Handwerk sind bundesweit 435.000 Menschen beschäftigt. 91.000 Beschäftigte profitieren direkt von einem Tarifvertrag.

 

Baden-Württemberg spezial: Übernahme und Fahrradleasing

Neben mehr Geld konnten sich die Tarifvertragsparteien in Baden-Württemberg auf eine Übernahmeregelung für ausgelernte Auszubildende und dual Studierende einigen, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll. Zudem konnte eine Vereinbarung für das Fahrradleasing erzielt werden.

„Endlich bekommen auch die Kolleginnen und Kollegen im Kfz-Handwerk die Lohnerhöhung, die sie längst verdient haben“, erklärt Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg. „Die Auftragsbücher sind voll und die Beschäftigten rackern Tag für Tag und geben alles, jetzt werden sie endlich dafür entlohnt. Dass uns eine soziale Komponente und die Übernahme der Azubis gelungen ist, freut mich besonders.“

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