Kfz-Tarifrunde 2023
Arbeitgeber weiter auf der Bremse

Kein Fortschritt auch zum Start der zweiten Runde der Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk. Am Montag legten die Arbeitgeber in Niedersachsen ihr altes Angebot vor: zweimal 3 Prozent mehr Geld, Laufzeit 24 Monate. Die Warnstreiks gehen weiter. Die nächste Verhandlung ist am Freitag.

19. April 202319. 4. 2023


In den Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk stehen die Arbeitgeber auch in der zweiten Runde weiter auf der Bremse. Am Montag legten sie in Niedersachsen erneut ihr altes Angebot aus der ersten Verhandlungsrunde vor: 3 Prozent mehr Geld ab Juli 2023 und weitere 3 Prozent ab Juli 2024, über eine Laufzeit 24 Monate.

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 8,5 Prozent, über eine Laufzeit von 12 Monaten – sowie eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen für Auszubildende, die die Arbeitgeber weiterhin ablehnen.
 

Tausende bei Warnstreiks und Aktionen

Trotz bundesweiten Warnstreiks, trotz Mobilisierung von rund 18 000 Beschäftigten in den Autohäusern und Werkstätten, legen die Arbeitgeber das gleich Angebot vor, wie sie es bereits in den vergangenen Wochen in anderen Tarifgebieten taten. Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall im Kfz-Handwerk Niedersachsen kritisiert „Offensichtlich haben die Bosse den Druck ihrer Beschäftigten aus den vergangenen Warnstreiks nicht wahrgenommen.“

Dabei drückt es im Cockpit: Eine anhaltend hohe Inflation belastet die Beschäftigten auch im Kfz-Gewerbe und sorgt bei vielen Kolleginnen und Kollegen zu Hause für Zukunftsängste. Dagegen stehen Rekordgewinne der Autohäuser: Noch nie wurde so viel Geld verdient wie in den beiden vergangenen Jahren. Mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von 3,3 Prozent in 2022, lag diese 253 Prozent über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Trotzdem weigert sich die Arbeitgeberseite zur Entlastung der Beschäftigten eine angemessene Inflationsausgleichsprämie zu zahlen.
 

Am Freitag Verhandlung in Baden-Württemberg und NRW

Die Verhandlungen gehen am Freitag in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen weiter. Die IG Metall macht weiter Druck mit Warnstreiks.

„Sollten die Arbeitgeber auch in den anderen Tarifgebieten weiter auf der Bremse stehen, sind die Kolleginnen und Kollegen bereit, einen Gang hochzuschalten und die Hebebühnen auch längerfristig herunter zu fahren“, macht Niedersachsen-Verhandlungsführer Wente klar. „Denn wichtige Kernpunkte unserer Forderung sind bis heute im Angebot der Arbeitgeberseite nicht erfüllt.“

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