Nach Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben IG Metall und Arbeitgeber in Dresden ebenfalls ein Tarifergebnis für die sächsische Holz- und Kunststoffbranche vereinbart.
Danach steigen die Einkommen auch in Sachsen um insgesamt 4,4 Prozent für eine Laufzeit von 20 Monaten: Ab Januar gibt es 2,6 Prozent und ab Oktober 2020 (richtig ist ab Januar 2021) weitere 1,8 Prozent mehr Geld. In der Schreibgeräteindustrie sind es sogar 3,5 und weitere 2,5 Prozent mehr. Die Azubis erhalten bis zu 100 Euro monatlich mehr. Alle Auszubildenden bekommen zwischen 65 und 100 Euro mehr im Monat, Facharbeiterinnen und Facharbeiter rund 100 Euro – rückwirkend ab dem 1. Januar 2020.
Mit Tarifverträgen sind Beschäftigte besser dran
„Die Auszubildenden profitieren besonders stark. Die Arbeitgeber in der Holz- und Kunststoffbranche müssen jetzt nachlegen, was jahrelang versäumt wurde“, sagt Bodo Grzonka, Verhandlungsführer der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Beschäftigten wissen zudem, dass sie mit Tarifverträgen besser abschneiden.“
Im Dezember hatte die IG Metall für die anderen Tarifgebiete ebenfalls 4,4 Prozent mehr Geld in zwei Stufen durchgesetzt und damit bundesweit der in Hannover für Niedersachsen/Bremen erreichte Abschluss übernommen, wonach die Entgelte ab Januar 2020 um 2,6 Prozent und ab Januar 2021 um weitere 1,8 Prozent steigen. Die Laufzeit endet am 31. August 2021. Danach kann erneut über Tariferhöhungen verhandelt werden. Für die Monate Oktober bis Dezember 2019 erhalten die Beschäftigten pauschal 150 Euro, die Auszubildenden 75 Euro.
Angleichung Ost-West
Zudem haben wir den Tarifvertrag Demografie um weitere acht Monate bis zum 31. August 2021 verlängert und damit unter anderem auch die Regelungen zur Altersteilzeit. Dadurch kann der Demografie-Tarifvertrag zeitgleich mit dem Entgelt-Tarifvertrag neu verhandelt werden.
In Sachsen-Anhalt ist uns ein erster Schritt zur Angleichung an das Westniveau gelungen. Dort steigen die Entgelte ab 2020 um 2,7 Prozent und ab 2021 um 1,9 Prozent. Zudem gibt es 15 Euro mehr je Beschäftigten jährlich für den Demografiefonds.
Tarifgewinner Auszubildende
Vor allem die Azubis können sich auf ein dickes Plus freuen: Ihre Vergütungen erhöhen sich deutlich, teilweise um über zehn Prozent. In fast allen Tarifgebieten, die abgeschlossen haben, gibt es ab dem dritten Ausbildungsjahr über 1000 Euro im Monat.
Nächste und vorerst auch letzte Tarifverhandlung ist am 16. Dezember in St. Johann für die Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffindustrie Rheinland-Pfalz – mit dem Ziel, einen Abschluss zu erreichen.
Der Beitrag wurde zuletzt am 17. Dezember 2019 bearbeitet und aktualisiert.