2300 Euro Inflationsausgleichsprämie für Leihbeschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall am Freitagmorgen mit den Leiharbeitgeberverbänden erzielt.
Frage der Gerechtigkeit
Unmittelbar vor Beginn der Verhandlungen am Donnerstagmittag haben 1000 Leihbeschäftigte für ihre Inflationsausgleichsprämie demonstriert. Sie zogen von der „BMW-Welt“ zum Leonardo Royal Hotel Munich, wo im Anschluss eine letzte Verhandlung zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern begann.
Neben Beschäftigten des Münchener BMW-Werks beteiligten sich an der Protestaktion auch Leihbeschäftigte der BMW-Werke in Dingolfing, Landshut und Regensburg, von Audi in Ingolstadt sowie der Münchener Betriebe MAN, Siemens Mobility, MTU, ATOS und Knorr-Bremse. Auch Leihbeschäftigte aus Augsburg und von MAN in Nürnberg waren dabei. Zudem kam auch eine Delegation aus Ulm in Baden-Württemberg.
Arbeitgeber lenken ein
Über ein halbes Jahr hatten sich die Gespräche und Verhandlungen hingezogen. Nachdem die IG Metall Ende 2022 bereits eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) für die Stammbeschäftigten erzielt hatte, forderte sie die IAP nun auch für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie.
„Ihr macht als Leiharbeiter die gleiche Arbeit wie die Stammbeschäftigten. Leiharbeiter sind keine Beschäftigten zweiter Klasse“, erklärte Sibylle Wankel, Erste Bevollmächtigte der IG Metall München auf der Demo.„Deshalb müssen die Unternehmen auch Euch die Inflationsprämie zahlen.“
Der BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Kimmich stellte in seiner Rede klar: „In der Pandemie haben die Leiharbeiter die Zeche bezahlt. Sie wurden abgemeldet und auf Abruf wieder reingeholt. Und jetzt sollen 3000 Euro das Problem sein? Das machen wir nicht mit!“
Bereits in den vergangenen Wochen hatten tausende Leihbeschäftigte bundesweit für ihre Inflationsausgleichsprämie demonstriert, solidarisch unterstützt von Stammbeschäftigten.
Letzte Woche boten die Arbeitgeber lediglich eine Mogelpackung an: 1000 Euro, aber nur ab mindestens neun Monaten Einsatz.
Am Montag erklärte der IG Metall-Vorstand die Tarifverhandlungen für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie für gescheitert.
Doch dann suchten die Arbeitgeber doch noch mal das Gespräch, und die IG Metall erklärte sich zu einer letzten Verhandlung bereit.
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