Wer für Fachkräfte attraktiv sein will, muss flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten, fordert IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Die Arbeitgeber seien hier in der Bringschuld.
Herr Hofmann, hat die IG Metall ein Luxusproblem? Jörg Hofmann: Warum?
Sie fordern in der aktuellen Tarifrunde eine Arbeitszeitverkürzung, in bestimmten Fällen soll der Arbeitgeber sogar dafür bezahlen. Das klingt zumindest nach Luxus. Die Arbeitszeit für einen abgesteckten Zeitraum zu verringern, ist für viele Mitglieder mittlerweile oft genauso wichtig, wie die Frage nach höheren Löhnen. Das zeigen unsere Umfragen.
Heißt: Auch dienstags soll Vati jetzt zu Hause bleiben? Zum Beispiel. Die Beschäftigten sollen den Anspruch haben, die Arbeitszeit von 35 auf bis zu 28 Stunden in der Woche zu reduzieren und zwar zeitlich begrenzt auf maximal zwei Jahre. Danach sollen sie wieder in die alte Arbeitszeit zurückkehren können. Eine solche Wahloption für die Beschäftigten hat es in Tarifverträgen bislang nicht gegeben. Wir müssen Arbeitszeit neu denken. Statt fremdbestimmter Flexibilität brauchen wir mehr Selbstbestimmung über die Arbeitszeit durch die Beschäftigten.
Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.
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